Kronach Mit 16 Jahren schon ein Überflieger

Fluglehrer Lucas Kuhlmann (rechts) vom Luftsportverein Coesfeld freut sich mit Maximilian Porzelt vom Aeroclub Frankenwald über dessen ersten gemeisterten Alleinflug. Dafür gab es dann auch den traditionellen Fliegerstrauß. Foto: Ralf Wietasch

Zwei Jahre Ausbildung liegen hinter Maximilian Porzelt. Dann geht es für ihn das erste Mal allein in die Luft. Der Teenager meistert die Aufgabe mit Bravour.

 
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Kronach - Mit seinem ersten Alleinflug hat der 16-jährige Maximilian Porzelt Ende Juli einen wichtigen Schritt in Richtung Pilotenlizenz für Segelfugzeugführer gemacht. Das erste Mal eigenverantwortlich am Steuerknüppel eines Segelflugzeuges ohne Fluglehrer, der in kritischen Situationen "eingreifen" kann, ist für jeden Flugschüler ein Erlebnis der besonderen Art.

Ende Juli war es für Maximilian Porzelt endlich so weit. Jetzt musste er, unter den aufmerksamen Blicken seiner Fliegerkollegen, unter Beweis stellen, was er in zwei Jahren Flugausbildung von seinen Fluglehrern um den Vereinsausbildungsleiter, Wilhelm Treuner, gelernt hat. 120 Starts und Landungen im Doppelsitzer und mit Fluglehrer stehen bislang in Maximilians Flugbuch. Die Grundlagen für die ersten Alleinflüge sind gelegt und der angehende Pilot somit bestens auf die Herausforderung des Alleinfluges vorbereitet. "Maxi", wie ihn die Vereinskollegen nennen, meisterte die Aufgabe mit Bravour.

Drei Starts mit anschließender Landung unmittelbar hintereinander waren zu absolvieren. Der Fluglehrer steht lediglich über den Flugfunk mit seinem Schüler in Verbindung. Drei Mal zog die Startwinde den Bergfalken, so heißt der Flugzeugtyp der Schulungsmaschine beim Aeroclub Frankenwald, in Höhen von etwa 350 Metern. Nach erweiterten Platzrunden brachte "Maxi" das Segelflugzeug stets mit perfekten Landungen sicher zurück auf die Landebahn.

"Das Glücksgefühl ist unbeschreiblich", bricht es bei Maximilian heraus, als er die Cockpithaube des Bergfalken öffnet und aus der Schulungsmaschine aussteigt. Seine Freundin Emma, die am Boden steht und mit gemischten Gefühlen und gedrückten Daumen in den Himmel schaut, äußert sich vorsichtiger: "Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl", gesteht sie ein. Jetzt stehen weitere Ausbildungseinheiten, wie zum Beispiel ein Überlandflug mit einer Distanz von mindestens 50 Kilometern sowie während der Wintermonate die komplette theoretische Ausbildung auf dem Ausbildungsprogramm. Dann könnten in etwa einem Jahr die theoretische und praktische Prüfung folgen.

Maximilian Porzelt wurde das Segelfliegen quasi in die Wiege gelegt. Bereits sein Opa Paul gehörte zum Kronacher Aeroclub. Sein Vater Matthias und der Onkel Michael begannen ebenfalls mit 14 Jahren mit dem Segelfliegen. Beide sind heute noch aktive Piloten und seit vielen Jahren im Vorstandsteam des Aeroclub Frankenwald Kronach tätig.

In den letzten Wochen gastierte bereits zum siebten Mal die Fluggruppe aus Coesfeld in Nordrhein-Westfalen im Rahmen ihres jährlichen Fluglagers auf dem Kreuzberg. Die Fluglehrer der Coesfelder übernehmen dann immer auch wochentags die Ausbildung der Kronacher Flugschüler. So betreute der Fluglehrer Lucas Kuhlmann vom Luftsportverein Coesfeld die drei Alleinflüge des Kronacher Flugschülers Maximilian Porzelt.

Traditionsgemäß gratuliert der verantwortliche Fluglehrer im Anschluss an die erfolgreich absolvierten Alleinflüge dem Flugschüler mit einem "Fliegerstrauß". Dieser besteht aus Blumen, Dornen, Brennnesseln und Gestrüpp, das vom Rand der Landebahn gepflückt wird. Auch Maximilian Porzelt bekam einen. rw

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