Nordhalben Naturbad wartet auf Badegäste

Maria Löffler

Ehrenamtlicher Arbeit ist es zu verdanken, dass die Attraktion in Nordhalben wieder öffnen kann. An die neuen Regeln werden sich Mitarbeiter und Gäste erst gewöhnen müssen.

 
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Nordhalben - Das Wasser liegt still, glitzert sanft und es ist fast so als ob es auf die Besucher wartet. In Nordhalben eröffnet das Naturbad am Freitag, und natürlich gelten strenge Hygieneauflagen. Von 12 bis 19 Uhr dürfen Gäste bei schönem Wetter jeden Tag ins kühle Nass. Trotz allem haben alle Verantwortlichen versucht, den Spaß nicht einfach draußen vor der Tür zu lassen. Rutsche und Sprungturm werden geöffnet, geschlossen bleibt vorerst nur das Volleyballfeld.

Zugangs- und Verhaltensregeln

•Mindestabstand und Maskenpflicht

•Warten an Engstellen.

•Formular "Besuchererfassung" muss ausgefüllt werden.

•Ausgeschlossen vom Badebetrieb sind Menschen mit Kontakt zu SARS-COV-19-Fällen in den letzten 14 Tagen, mit einer bekannten/nachgewiesenen Infektion durch SARS-COV-19 sowie unspezifischen Allgemeinsymptomen und respiratorischen Symptomen jeder Schwere.

•Die Besucherzahl ist begrenzt.

•Kinder und Jugendliche unter zwölf Jahren dürfen nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten oder eines für die Betreuung zuständigen Erwachsenen in das Naturbad.

•Die Innenumkleiden stehen nicht zur Verfügung. Nutzen Sie die Außenumkleiden auf der großen Liegewiese. Die Warmduschen stehen ebenfalls nicht zur Verfügung. Nutzen Sie die Duschen an den Durchschreitebecken oder duschen Sie zuhause.

•Eingeschränkter Badebetrieb im Schwimmbecken, zwei Bahnen stehen zur Verfügung. Die Anzahl der Schwimmer pro Bahn ist begrenzt.

•Eingeschränkter Badebetrieb im Nichtschwimmerbereich.

•Auch auf den Liegeflächen ist ein Abstand von 1,50 Meter einzuhalten

•Sprungturm und Rutsche dürfen unter Einhaltung der Abstandsregeln benutzt werden.

•Den Anweisungen des Badepersonals ist ausnahmslos Folge zu leisten.

Ein gutes Stück Arbeit hat Ria Schuberth, Schriftführerin des Naturbad-Fördervereins, in den letzten Wochen schon hinter sich gebracht. "Ich habe sehr früh begonnen, mich mit der Situation auseinanderzusetzen. Schon als in NRW die Bäder wieder öffneten, habe ich mich für die Voraussetzungen interessiert. Dann habe ich mir alle Regelwerke besorgt, die ich bekommen konnte. Aus ganz vielen Informationen von unterschiedlichen Stellen habe ich dann das Hygienekonzept für das Naturbad in Nordhalben erstellt. Da wir ein Freibad mit natürlicher, biologischer Wasseraufbereitung sind und sich bei uns keine Chemie im Wasser befindet, hatten wir noch einmal ganz andere Auflagen."

Dass das Bad jetzt für Juli und August geöffnet werden kann, sei erst einmal einem Antrag des Fördervereins an die Gemeinde zu verdanken. Die wiederum hatte sich an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gewendet und bekam folgende Auskunft: "Weder Wasser von Badeseen noch Wasser von Schwimm- und Badebecken sowie von Kleinbadeteichen mit biologischer Aufbereitung weisen ein relevantes Risiko für die Infektion mit SARS-CoV-19 auf, das einschränkende Maßnahmen gemäß IFSG (Infektions-Seuchen-Schutzgesetz) rechtfertigen könnte."

Im Naturbad in Nordhalben werden es zwei Bahnen sein, die den Schwimmern zur Verfügung stehen. Und auch hier gilt: Nicht anhalten, sondern schwimmen und danach das Becken unverzüglich verlassen. Das kommentiert Ria Schuberth so: Die Temperaturen im Naturbad sind eh gewöhnungsbedürftig, es ist ja kälter als in einem beheizten Freibad. Deshalb hält man sich hier zum größten Teil sowieso nur zum Schwimmen auf.

"Meine größte Herausforderung in den letzten Tagen war das Thema Beschilderung." Ria Schuberth stöhnt bei diesem Gedanken immer noch ein bisschen auf, denn "es ist einfach so viel, an das man denken muss." Jetzt seien alle Bereiche ausgeschildert, alle Informationen gestreut. "Am letzten Samstag haben wir alle Badhelfer aus dem Förderverein geschult, zum Beispiel im Umgang mit den Badegästen." Und der beginne ja schon am Einlass, denn wegen der geltenden Bestimmung darf auch der Automat vorerst nicht in Betrieb genommen werden. "Da muss jeder wissen, wer rein darf und wer nicht. Außerdem führen wir eine Strichliste, um die Höchstgrenze an Besuchern nicht zu überschreiten. Und wir verteilen Eventbändchen um sicherzustellen, dass sich nicht mehr Personen im Bad befinden, als drinnen sein dürften."

Es werde also viele Regeln und Bestimmungen geben, alles erst einmal gewöhnungsbedürftig. Doch Ria Schuberth ist zuversichtlich: "Ich denke, dass vor allem auch die Kinder mit den neuen Vorgaben gut umzugehen wissen. Und wer sich damit nicht abfinden kann, der muss leider draußen bleiben. Wir werden auch von unserem Hausrecht Gebrauch machen, wenn es absolut sein muss."

Einer, der gerade noch tüftelt, ist Matthias Wunder von der Badgaststätte "Bondi." Er will zwar Kleinigkeiten verkaufen wie Eis oder Pommes, "aber das kann ich nicht drinnen machen. Ich werde draußen am Zaun verkaufen. Stress mache ich mir aber keinen."

Erleichtert über die Öffnung zeigte sich vor allem auch Bürgermeister Michael Pöhnlein. Er ist froh über die Unterstützung des Fördervereins und dass zumindest eine Attraktion wieder öffnen kann.

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