Kronach Neue Pläne für die alte Polizeistation

Susanne Deuerling
1,45 Millionen Euro soll es kosten, das alte Polizeigebäude in Nordhalben zu sanieren. Foto: Susanne Deuerling

Auf 1,45 Millionen Euro schätzen Experten die Kosten für die Maßnahme in Nordhalben. Über die Nutzung ist sich die Politik noch nicht einig.

 
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Nordhalben - Die Machbarkeitsstudie zum ehemaligen Polizeigebäude in der Kronacher Straße 7 hat in der jüngsten Sitzung des Nordhalbener Gemeinderates für Diskussionen gesorgt. Peter Spielvogel vom Architektenbüro Müller aus Kronach stellte sie vor. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude aus den Jahren 1746 bis 1749 wurde damals als fürstbischöflicher Amtssitz gebaut und hatte seither vielerlei Nutzer.

Gemeinderat in Kürze

Noch immer trennen die Bürger am Friedhof den Müll nicht und entsorgen Restmüll und Plastik in den Grüngutcontainern. Die zusätzliche Entsorgungsgebühr für die Sortierung liegt bei 500 bis 600 Euro im Jahr. Nach kurzer Diskussion wurde beschlossen, noch einmal einen Aufruf an die Bevölkerung zu starten und am 1. Oktober zu schauen, was dabei herausgekommen ist. Sollte sich nichts verbessern, steht eine Entsorgungsgebühr je Grabstätte von zehn Euro im Jahr oder alternativ der komplette Wegfall der Abfallcontainer im Raum.

Die Parksituation an der Ortsdurchfahrt in Nordhalben war Thema einer weiteren Besprechung von Geschäftsleitung, Gemeinderäten und dem Bürgermeister mit Straßenbauamt und Polizei. Die neue Gesetzeslage zum Parken von Fahrzeugen sieht vor, dass Fahrzeuge auf der Hauptstraße neben dem Gehsteig zu parken sind. Bezüglich der Parksituation entlang der Ortsdurchfahrt ergeben sich keine Änderungen. In diesem Zusammenhang sollen laut 3. Bürgermeister Michael Wunder (CSU) im Bereich des Friedhofs für ältere Bürger Parkplätze angelegt werden.

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Das Hauptgebäude ist teilweise mit einem Gewölbekeller ausgestattet, im Erdgeschoss Büroräume und zwei Haftzellen, im Obergeschoss befinden sich zwei Wohneinheiten, das Nebengeschoss ist ebenfalls teilweise unterkellert, im Erdgeschoss befinden sich eine Doppel-Garage und eine Einzelgarage sowie zwei Lagerräume. Der statische Zustand des Tragwerkes sei befriedend, der Brandschutz müsse teilweise verbessert werden und aus Gründen des Denkmalschutzes sollen sämtliche Einbauten der Nachkriegszeit zurückgebaut werden. Die Kosten würden sich in der momentanen Situation für das Hauptgebäude auf rund eine Million Euro, für das Nebengebäude auf 218 000 und die Außenanlagen auf 138 000 Euro belaufen. Gesamt sind dies 1,45 Millionen Euro, variabel je nach Nutzung.

Für die zukünftige Nutzung hat das Architekturbüro zwei Varianten erarbeitet. Variante eins: ein Mehrgenerationenhaus und soziales Dienstleistungszentrum mit einer barrierefreien Tagespflege für sechs bis zehn Personen im Erdgeschoss und zwei Wohneinheiten im Obergeschoss, die über einen separaten Eingang im Hof zu erreichen sind, im Keller die Haustechnik und im Dachgeschoss Lager. Im Nebengebäude sind weiterhin Garagen und Lagerräume untergebracht. Variante zwei: ein Mehrfamilienwohnhaus mit zwei barrierefreien Wohnungen unten und zwei Wohnungen oben. Nebengebäude wie Variante eins.

In der Diskussion kam ein Aufzug ins Gespräch, der trotz Denkmalschutz zu verwirklichen wäre. Für Horst Wolf gen. Schmidt (FW) käme eine öffentliche Nutzung in Frage. Michael Wunder (CSU) sah es positiv, dass der Zustand nicht so schlecht ist, aber die Tagespflege werde von den Wohlfahrtsverbänden sicher nicht als wirtschaftlich angesehen. Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) fragte sich, wer das machen und finanzieren soll. Die vorgelegten 1,45 Millionen Euro würden sicher nicht reichen. Er sieht die Nutzung nur dann realistisch möglich, wenn der Freistaat hier eine Behörde unterbringen würde.

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