Kronach Ortsverband empfiehlt Geissler

Heike Schülein
Der CSU-Ortsverband Kronach mit der Vorsitzenden, Bürgermeisterin Angela Hofmann (links), und ihren Stellvertretern Jonas Geissler (Zweiter von links), Robert Wachter (Zweiter von rechts) und Daniela Thüroff (rechts) sowie Ehrenvorsitzendem Heinz Hausmann (Dritter von rechts) freut sich über die Ehrung von Hans-Martin Dicker (Dritter von links). Foto: Heike Schülein Quelle: Unbekannt

Die Kronacher CSU will 2021 endlich jemanden aus den eigenen Reihen im Bundestag. Der Stadt- und Kreisrat soll Hans Michelbach beerben.

 
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Kronach - Die Arbeit des letzten Jahres war, so Ortsvorsitzende Angela Hofmann in ihrem Tätigkeitsbericht zur Mitgliederversammlung am Freitag im Kronacher Schützenhaus, geprägt von den Kommunalwahlen. Die Zeit seit der Nominierungsversammlung als Bürgermeister-Kandidatin im September 2019 bis jetzt sei wie im Flug vergangen. "Der Einsatz hat sich voll und ganz gelohnt", zeigte sie sich allen Mitstreitern und Helfern gegenüber sehr dankbar. Die Wahlerfolge böten eine vernünftige Grundlage, um Kronach weiter voran zu bringen. Derzeit zählt der Ortsverband unverändert 133 Mitglieder, davon zwei Drittel männliche und ein Drittel weibliche. Die Hälfte ist unter 60 Jahre. Durchschnittlich halten die Mitglieder dem Verband 25 Jahre die Treue, was ein sehr gutes Zeichen sei.

Angela Hofmann gab auch einen Abriss über aktuelle Stadtrats-Themen. "Wir wollen die anderen Parteien im Stadtrat mit einbinden", betonte sie im Hinblick auf viele wichtige Entscheidungen in den kommenden sechs Jahren. Diese sollten von möglichst vielen Schultern getragen werden. Daher seien auch alle Fraktionen und Gruppierungen - mit Ausnahme eines Einzelkämpfers - in Ausschüssen vertreten. Die Stadtverwaltung habe man für ein noch effizienteres Handeln neu aufgestellt; so auch mit der neuen Abteilung 5 Bildung, Soziales und Ehrenamt. Die Stadtwerke sollen ein besonderes Augenmerk auf den Bereich Energieerzeugung richten. Der Bauhof wurde als Entlastung von den Werken abgezogen und als eigene Abteilung zurück in die Stadtverwaltung eingegliedert.

Große Herausforderungen stellten der Neubau des Crana Mare dar, der Umbau des Bürgerspitals, die Überarbeitung des LGS-Geländes, der Aufbau des Hochschulstandorts Kronach mit Schaffung adäquaten Wohnraums, der Betrieb des Loewe-Geländes sowie vielfältige Infrastruktur-Aufgaben. Im Stadtrat habe man eine Prioritätenliste für Straßensanierungen erstellt mit derzeit zwischen zwei bis drei Millionen Euro. Mehr gebe der Haushalt nicht her.

Sehr wichtig seien ihr die Aufrechterhaltung und der weitere Ausbau der Märkte auch in den Stadtteilen. Auch den Einzelhandel und die Gastronomie wolle man stärken. Unverzichtbar bei allen Bemühungen sei das Ehrenamt, wofür es neue Richtlinien geben werde. "Als Bürgermeisterin hat man viel mehr Verantwortung, aber auch mehr Freiheiten und Gestaltungsmöglichkeiten. Das macht Freude", strahlte sie.

JU-Fraktionsvorsitzender Markus Oesterlein freute sich in seinem Bericht aus dem Kreistag über ein "phänomenales" JU-Ergebnis. Aus dem Stand vier Kreisräte zu gewinnen, komme einem Glanzstück gleich. Dankbar zeigte er sich Landtagsabgeordnetem Jürgen Baumgärtner gegenüber, der mit einem Schlag 8000 Quadratmeter Innenstadtfläche zwecks Wohnraum-Schaffung für die Studierenden des Lucas-Cranach-Campus gekauft habe. Ein Schwerpunktthema auf Kreisebene ist das seit 1. August laufende Mobilitätskonzept. Trotz des holprigen Starts werde sich daraus etwas Großartiges entwickeln. "Gebt dem Konzept eine Chance", appellierte er.

Angela Hofmann machte auch einen Schwenk zur Bundestagswahl im Herbst 2021. Die Wahlkreise in Bayern würden beibehalten; auch der Wahlkreis Kronach-Coburg. Da sich der bisherige Abgeordnete wohl nicht mehr zur Wahl stelle, habe man sich Gedanken über einen geeigneten Nachfolger gemacht. Man empfehle den CSU-Fraktionsvorsitzenden im Kronacher Stadtrat und Kreisrat Jonas Geissler, der sowohl aufgrund seiner politischen Erfahrung als auch seiner beruflichen Funktion im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr beste Voraussetzungen mitbringe. Die Empfehlung wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig bestätigt. Geissler dankte für das Vertrauen. "Die Herausforderungen sind riesig. Aber wir gehen sie mutig an", verdeutlichte er.

"Es wird höchste Zeit, dass mal ein Kronacher die Chance bekommt", bekundete Ehrenvorsitzender Heinz Hausmann. Dieser ging in der anschließenden Aussprache auch auf das Doppeljubiläum "75 Jahre CSU Bayern / 75 Jahre Ortsverband Kronach" ein. Großen Anteil am Erfolg der CSU in Stadt und Landkreis Kronach habe vor allem Altbürgermeister Baptist Hempfling. Aufgrund seiner herausragenden Verdienste schlug er vor, ihm zu Ehren eine Straße oder Platz in Kronach nach ihm zu benennen.

Desweiteren kam die Frage auf, woher man die Wohnungen für die Studenten nehmen wolle. Laut Oesterlein baue der Freistaat Bayern für die Finanzfachhochschule ein Wohnheim; für den Campus werde Wohnraum durch viele Bausteine geschaffen, darunter auch von Privatinvestoren oder der Sparkasse. Darüber hinaus kaufe, ergänzte Jonas Geissler, der Campus leer stehende Häuser sowohl in der Kernstadt als auch in den Stadtteilen, um darin Wohnungen zu errichten. Der Campus übernehme die Vermietung, die Stadt die Ausfallbürgschaft. Nach einem Zeitraum von 20 Jahren könne der Campus dies refinanzieren - eine klassische Win-Win-Situation. Im Spital könnten ebenfalls 20 bis 25 Wohnungen entstehen. Man werde aber auch um die Ausweisung neuer Baugebiete nicht herumkommen.

Einen Einblick in die wirtschaftliche Situation gab Schatzmeister Stefan Messelberger. Auf Antrag von Kassenprüfer Thomas Rauh wurde einstimmig Entlastung erteilt.

Ehrung für Hans-Martin Dicker: Angela Hofmann freute sich, Hans-Martin Dicker für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Partei mit der CSU-Ehrennadel mit fünf Sternen auszeichnen zu dürfen. Für 25-jährige Mitgliedschaft wäre Jürgen Neumann geehrt worden, der leider nicht anwesend sein konnte.

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