Kronach Putzige Fellknäuel suchen eine Heimat

Maria Löffler

So viele Hunde wie lange nicht mehr warten im Kronacher Tierheim auf neue Besitzer. Darunter sind auch 17 Welpen.

 
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Kronach - Sie kommen herangestürmt, überschlagen sich vor lauter Begeisterung und sie lassen die Herzen der neuen Besitzer gleich höher schlagen. Eine Gruppe von Hundewelpen in einer bunten Mischung von hellbraun bis schwarz erobert gerade das Kronacher Tierheimgelände. Seitdem ist die Einrichtung quasi "auf den Hund gekommen", denn sie bekam von jetzt auf gleich von einem privaten Halter 24 Hunde übereignet. "Davon waren 17 ausgewachsen und sieben im Welpenalter", erzählt der Vorsitzende des Tierschutzvereins, Klaus Barnickel.

Bitte um Spenden

Da das Kronacher Tierheim durch die Neuzugängen in finanzielle Bedrängnis geraten ist, bittet es um Spenden auf das Konto der Sparkasse Kulmbach-Kronach. IBAN: DE51 7715 0000 0240 0011 64. Wer einem Tier ein neues Zuhause geben möchte, kann sich telefonisch unter der Nummer 09261/20111 direkt ans Tierheim wenden.

Jetzt gab es noch einmal Nachwuchs, denn zwei Hündinnen haben ebenfalls geworfen und insgesamt 17 süße Welpen auf die Welt gebracht. So kam es, dass sich zwischen 50 und 60 Hunde die Aufmerksamkeit der Pfleger teilen. Und alle suchen ein neues Zuhause.

Während ein Teil das schon gefunden hat, warten noch viele andere Tiere auf eine Vermittlung. Damit die neuen Welpenbesitzer sich schon mal mit den künftigen Gefährten anfreunden können, gibt es für sie die Möglichkeit, sie außerhalb der Öffnungszeiten zu besuchen und mit ihnen herumzutollen. Zusätzlich übt Trainerin Nadja Brosius-Glück im Welpenspiel täglich eine volle Stunde mit dem Nachwuchs. Was so spielerisch aussieht, hat schon einen ernsten Hintergrund. "Die Hunde müssen ja erzogen werden und damit muss man früh anfangen."

Der unerwartete Zuwachs stellt das gesamte Personal vor eine schwierige Aufgabe. "Wir sind am Rande unserer Kapazitäten, sowohl finanziell als auch platztechnisch." Klaus Barnickels besorgte Miene lässt erahnen, dass diese neue Herausforderung nicht einfach zu stemmen ist. "Aber der erste Wurf ist schon komplett vermittelt, jetzt warten die anderen 17 auf ein liebevolles Zuhause." Der Zuspruch sei groß, versichert er, gerade was Welpen und Jungtiere betreffe. Auf der anderen Seite gebe es aber auch die ausgewachsenen Tiere, diejenigen, die man ebenfalls gerne in verantwortungsvolle Hände geben würde. Die Auswahl sei gerade so groß wie nie, meint Barnickel und zeigt auf die Zwinger. Tatsächlich blicken einem dort viele treue Hundeaugen entgegen.

Eine gute Vermittlung ist auch im Sinne der stellvertretenden Leiterin Katrin Meserth. "Man kann viel falsch machen", weiß die erfahrene Tierpflegerin. "Deshalb sollte man sich in einem Hundeverein anmelden und sich mit anderen Haltern austauschen." Sie rät dazu, sich umfassend zu informieren, sollte man sich zur Aufnahme eines Tieres entschließen.

Mit dieser Vermittlung gehe das Tierheim verantwortungsvoll um. Barnickel beschreibt das Prozedere so: "Interessenten müssen eine Selbstauskunft ausfüllen. Danach schauen wir uns die Gegebenheiten vor Ort an, und auch nach Übergabe besuchen wir den Halter um zu sehen, ob es dem Tier gut geht." Manchmal sei es von Vorteil, sich einen ausgewachsenen Hund nach Hause zu holen. "Der ist nicht mehr ganz so verspielt, geduldiger und er hat einen geformten Charakter."

Aber egal, wozu sich künftige Hundebesitzer entschließen, das Tierheim wird es ihnen danken. Barnickel: "In einem Jahr, in dem wegen Covid 19 alle Veranstaltungen abgesagt werden mussten und wir deshalb auch keine Einnahmen generieren konnten, haben wir mit der größtmöglichen finanziellen Belastung zu kämpfen."

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