Der unerwartete Zuwachs stellt das gesamte Personal vor eine schwierige Aufgabe. "Wir sind am Rande unserer Kapazitäten, sowohl finanziell als auch platztechnisch." Klaus Barnickels besorgte Miene lässt erahnen, dass diese neue Herausforderung nicht einfach zu stemmen ist. "Aber der erste Wurf ist schon komplett vermittelt, jetzt warten die anderen 17 auf ein liebevolles Zuhause." Der Zuspruch sei groß, versichert er, gerade was Welpen und Jungtiere betreffe. Auf der anderen Seite gebe es aber auch die ausgewachsenen Tiere, diejenigen, die man ebenfalls gerne in verantwortungsvolle Hände geben würde. Die Auswahl sei gerade so groß wie nie, meint Barnickel und zeigt auf die Zwinger. Tatsächlich blicken einem dort viele treue Hundeaugen entgegen.
Eine gute Vermittlung ist auch im Sinne der stellvertretenden Leiterin Katrin Meserth. "Man kann viel falsch machen", weiß die erfahrene Tierpflegerin. "Deshalb sollte man sich in einem Hundeverein anmelden und sich mit anderen Haltern austauschen." Sie rät dazu, sich umfassend zu informieren, sollte man sich zur Aufnahme eines Tieres entschließen.
Mit dieser Vermittlung gehe das Tierheim verantwortungsvoll um. Barnickel beschreibt das Prozedere so: "Interessenten müssen eine Selbstauskunft ausfüllen. Danach schauen wir uns die Gegebenheiten vor Ort an, und auch nach Übergabe besuchen wir den Halter um zu sehen, ob es dem Tier gut geht." Manchmal sei es von Vorteil, sich einen ausgewachsenen Hund nach Hause zu holen. "Der ist nicht mehr ganz so verspielt, geduldiger und er hat einen geformten Charakter."
Aber egal, wozu sich künftige Hundebesitzer entschließen, das Tierheim wird es ihnen danken. Barnickel: "In einem Jahr, in dem wegen Covid 19 alle Veranstaltungen abgesagt werden mussten und wir deshalb auch keine Einnahmen generieren konnten, haben wir mit der größtmöglichen finanziellen Belastung zu kämpfen."