Die heimischen Grünen wollen sich mit ihrer Kreisvorsitzenden Edith Memmel indes mit den Coburger Grünen verstärkt an die Menschen der Region wenden und Aufklärungsarbeit leisten, um die Energiewende gemeinsam voranzubringen und weiterzuentwickeln. "Im ganzen Land gibt es derzeit viel Verunsicherung", stellte Memmel fest.
"Wie können wir regenerative Energien in unseren Alltag einbauen?", fragte etwa Sophia Heinlein. Sie appellierte, die Möglichkeiten von Corona-Förderungen auch als Aufbruch zu nutzen, innovativ, gerecht und generationenübergreifend die erneuerbaren Energien voranzubringen.
Das Erneuerbare Energien-Gesetz habe ermöglicht, dass die Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien bezahlbar wurden, erinnerte Klaus Knorr. Inzwischen sei diese Energieerzeugung voll konkurrenzfähig. Nun befürchte er, dass mit der Neufassung des Erneuerbare Energien-Gesetzes vieles wieder zurückgedreht werden könnte. "Da sind furchtbare Sachen im Gange", sorgt er sich. Rasch mehr getan werden müsse für die Verwendung der durch die Waldschäden anfallenden Holzmengen, etwa durch mehr Hackschnitzelheizungen im öffentlichen Bereich. "Die Energiewende ist eine Herausforderung", unterstrich auch Stefan Klinger. Alle, die ihren eigenen Strom produzieren, seien glücklich über ihre Entscheidung, betonte Bernd Berlips (Energievision Frankenwald). Eine Nachfrage in seiner Heimatgemeinde nach einer solaren Baupflicht habe nur Ablehnung bekommen, bedauerte Josef Schedel.
Beim Thema Klimaschutz dürfe der Umweltschutzgedanke nicht fehlen, erklärte Florian Wagner (Biologe an der Ökologischen Bildungsstätte Mitwitz). So sei festzustellen, dass es im Umfeld von Biogasanlagen auch zu einer intensivieren Nutzung der Flächen komme. Anfangs sei mehr Gülleverbrennung angedacht gewesen, letztlich werde immer mehr Mais angebaut und verbrannt, monierte er.
Bei großflächigen Photovoltaik-Anlagen könnten Klima- und Umweltschutz gut zusammengebracht werden. So gebe es Anlagen, unter denen Beweidung stattfinden könne. Auch Landwirt Ewald Münch hofft, eine solche Anlage verwirklichen zu können und darunter Schafe zu halten.
MdB Badum sprach sich indes gegen neue Biogasanlagen aus, die bestehenden sollten aber als Teil der Energiewende beibehalten werden. Diese könnten helfen, bei wenig Wind und Sonne den dann fehlenden Strom auszugleichen.
"In Kronach behindert die stärkste Fraktion im Stadtrat erneuerbare Energien", ärgerte sich Stadtrat Peter Witton. Sabine Konrad-Schwämmlein beteiligt sich bei der Nacht der Nachhaltigkeit, hat persönlich viel umgesetzt und arbeitet im Nachhaltigkeitsmanagement bei einem Kronacher Autozulieferer.
Viel dazulernen und mitwirken will die Grünen-Kreisrätin Elena Pietrafesa. Wind und Sonne sind auch Grundlage für Wasserstoff, unterstrich Manfred Drechsler. Seit 2012 gebe es allerdings vermehrt Probleme. "Wir werden richtig gegängelt. Wir können nicht richtig loslegen und Anlagen bauen, um ökologischen Strom zu erzeugen."