Ludwigsstadt SPD testet Mobilitätskonzept

SPD testet Mobilitätskonzept Quelle: Unbekannt

Kreisräte fahren mit dem Zug und dem Bus quer durch den Landkreis. Sie sind mindestens genauso schnell wie mit dem Auto.

 
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Ludwigsstadt - Die Mitglieder der SPD-Fraktion im Kronacher Kreistag testeten bei ihrer jüngsten Sitzung das neue Mobilitätskonzept, das am 1. August im Landkreis Kronach gestartet wurde. Dafür gibt es - so war es die Anregung der SPD im Vorfeld - derzeit eine kostenlose Einführungsphase, damit die Bürger das neue System selbst probieren können und auch annehmen.

Deshalb hatte Fraktionsvorsitzender Timo Ehrhardt die Fraktion in die Waldgaststätte Katzwichklause bei Ebersdorf eingeladen, wo eine neue Bedarfshaltestelle geschaffen wurde. Alle Mitglieder kamen an, zum Teil leicht verspätet, weil ein Linienbus Verspätung hatte und die Bezeichnung einer Bedarfshaltestelle nicht ganz klar war. Die Mobilitätszentrale und auch die Busunternehmen bemühten sich, kurzfristig Lösungen zu organisieren.

"Für den Busverkehr innerhalb der Ortschaften, den es vorher so gut wie nicht gab, ist das neue System eine enorme Verbesserung", meinte der Ludwigsstadter Bürgermeister Timo Ehrhardt. Jetzt sei es möglich, aus den Gemeindeteilen mit dem Bus zum Einkaufen zu fahren und zeitnah wieder zurückzukommen. Dies bestätigte der Weißenbrunner Bürgermeister Jörg Neubauer, der berichtete, dass die Abstimmung der Haltestellen mit dem Landratsamt gut funktioniert habe und es auch möglich gewesen sei, für Wildenberg noch eine Lösung zu finden. Ralf Pohl und Ralf Völkl nutzten den ÖPNV, um von Küps bzw. Kronach nach Katzwich zu kommen. Mit weniger als einer halben Stunde Bahnfahrt nach Ludwigsstadt, wo der Rufbus schon wartete, war man in rund 40 bzw. 35 Minuten vom südlichen Landkreis in Ebersdorf. "Eine super Zeit, die man mit dem Auto kaum erreichen kann", waren Pohl und Völkl positiv beeindruckt. Etwas länger dauern aber Zubringer zu den Bahnhöfen, wenn es sich um Linienbusse handelt, weil es dann in der Regel eine längere Aufenthaltsdauer gibt. Diese Variante hatte Oliver Skall gewählt, der mit dem Linienbus nach Kronach und dann mit der Bahn weiterfahren wollte, aber Probleme mit einer Verspätung des Linienbusses hatte. "Zumindest gibt es jetzt mit der Mobilitätszentrale einen Ansprechpartner, der einem weiterhelfen kann und dann auch eine Lösung gefunden hat", berichtete er. Peter Grüdl konnte, nachdem er die genaue Haltestelle abgeklärt hatte, mit dem Rufbus aus Buchbach nach Katzwich kommen.

"Das neue Mobilitätskonzept ist gut und bringt für den Landkreis viele Verbesserungen. Der Start ist aber kurzfristig und etwas holprig", fasste Timo Ehrhardt die Erfahrungen der ersten Tage zusammen. Man gehe davon aus, dass diese Anfangsprobleme jetzt Stück für Stück behoben würden und das System zum Schuljahresbeginn im September weitgehend reibungslos funktioniere. Wichtig sei jetzt, dass alle Haltestellen mit Fahrplänen ausgestattet würden und detaillierter und intensiver über das System und die Fahrpläne informiert werde.

Heinz Köhler drängte bei der Fraktionssitzung darauf, nach dem Ankauf des Wasserschlosses Mitwitz durch den Landkreis die Pläne für den "EuroCampus Grünes Band Mitwitz" als international ausgerichtetes Bildungs- und Kulturzentrum zügig weiterzuverfolgen. Mit Fördergeldern könnten Seminarräume, ein Teehaus, ein Besucherzentrum, eine Indoor-Aktivhalle oder ein Spielplatz entstehen. "Diese Chance, die mit Einrichtung der ökologischen Bildungsstätte begonnene Nutzung des Schlosses auszubauen, dürfen wir uns nicht entgehen lassen", so Köhler.

Ralf Völkl, Mitglied im Zweckverband für die Berufsfachschule für Musik und Sing- und Musikschule, berichtete, dass der Bezirk Oberfranken Unterstützung für eine Generalsanierung bzw. einen Neubau der Schule in Kronach signalisiert habe. Diese Chance, der Schule moderne Räume zu bieten, sie damit langfristig in Kronach zu erhalten und eventuell auch noch einen kleinen Veranstaltungssaal für Konzerte und Veranstaltungen zu schaffen, sollte man ergreifen, war man sich in der SPD-Fraktion einig. Mit der geplanten Generalsanierung der Berufsschule und den Baumaßnahmen für den Lucas-Cranach-Campus sei es genau der richtige Zeitpunkt, auch für die Musikschule eine Lösung zu finden. vz

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