Heute, am Tag des Startschusses für die Umgehung, wolle er keine Gräben ausheben, sondern die Hand reichen, sagt er mit Blick auf den DJK/SV Zeyern. Der Sportverein hat gegen den Planfeststellungsbeschluss geklagt. "Ich will eine Lanze brechen für alle Ehrenamtlichen. Wir sollten einen Schlussstrich ziehen und uns mit dem Verein an einen Tisch setzen", meint Eck. "Da könnte er alleine sitzen", mutmaßt ein Zuschauer. Der Verein hat keine eigene Mannschaft mehr. Ganze drei Fußballer kicken noch in Wallenfels.
Landrat Oswald Marr meint, er freue sich über Ecks Angebot, noch einmal mit dem Sportverein verhandeln zu wollen. An Bürgermeister Norbert Gräbner gewandt sagt er, dass dieser wohl einiges durchgemacht habe. Mit dem eigenen Sportverein zu kämpfen, sei nicht einfach.
Jetzt sei es wichtig, alle die Maßnahmen, die man dringend im Landkreis Kronach brauche, noch im Bundesverkehrswegeplan unterzubringen. Marr hat dabei wohl vor allem den vierspurigen Ausbau der B 173 zwischen Zettlitz und Küps und die Ortsumgehung Pressig im Blick. Mitte Mai sei deshalb ein Termin im Bundesverkehrsministerium. "Wir haben ein Recht auf eine funktionierende Infrastruktur. Ohne eine gute Straßenanbindung ist eine Region nicht lebensfähig", macht Marr deutlich.
Für Bürgermeister Norbert Gräbner ist der Tag des Spatenstichs wie Weihnachten und Ostern zusammen. Schon in den 50er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts habe es Bestrebungen gegeben, eine Ortsumgehung für Zeyern zu bauen. Als nach der Wiedervereinigung der Schwerlastverkehr zugenommen hat, kam der Wunsch nach einer Umgehung erneut auf. Allerdings war man sich einig, dass zuerst Wallenfels seine Umgehung erhalten sollte. 2004 wurde diese für den Verkehr frei gegeben. Damals sei er mit einem Plakat zu diesem Festakt marschiert, auf dem stand: "Glückwunsch Wallenfels. Jetzt Zeyern." Über alle Parteigrenzen hinweg habe es viele, viele Geburtshelfer für die Umgehung von Zeyern gegeben. Er nennt beispielsweise die ehemaligen Landtagsabgeordneten Heinz Köhler, Christa Steiger und Christian Meißner. Auch den unschönen Rechtsstreit mit dem DJK/SV Zeyern streift er. Doch letztlich habe man alle Hürden genommen.
Die vorerst letzte ist der Weg vom Ort des Spatenstichs am Ortsausgang von Zeyern bis zum Gasthaus "Goldener Löwe". Mit Leberkäs', Kaiserfleisch und Bier sowie Blasmusik vom Musikverein Zeyern wird dort der vollbrachte Spatenstich gefeiert.
Der Minister und ich, wir haben schon von der Umgehung geträumt. Staatssekretärin Dorothee Bär
Wir sollten uns mit dem Sportverein an einen Tisch setzen. Staatssekretär Gerhard Eck
Wir haben ein Recht auf eine funktionierende Infrastruktur.