Steinwiesen Steinwiesen gibt Bauen in der Lücke den Vorzug

Susanne Deuerling

Die Marktgemeinde schafft die Voraussetzungen dafür, in den Genuss des neuen Förderprogramms "Innen statt Außen" zu kommen. Davon könnten auch Privatleute profitieren.

 
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Steinwiesen - Auch Steinwiesen könnte von einem neuen Förderprogramm der Regierung profitieren. Dies verdeutlichte Sarah von Poblocki vom Büro DSK bei der jüngsten Marktgemeinderatsitzung und stellte das Programm "Innen statt Außen" vor, das die Nordostbayerninitiative sozusagen ablöst.

Mehr Algen und mehr Fledermäuse

Derzeit wachsen auf der Rodach viele Algen. Wie der Gemeinderat mitteilte, habe bereits die Feuerwehr versucht, der "Plage" Herr zu werden. Leider sei dies nicht vollständig gelungen. Nach Rücksprache mit dem Wasserwirtschaftsamt sei die Algenbildung aber eine ganz natürliche Sache und habe nichts mit der Aufstauung des Wehrs zu tun, hieß es. Auch im weiteren Verlauf bis zur Ankerbrücke und entlang der Kohling würden sich Algen ansiedeln, hier habe man bereits Rücksprache mit dem Wasserwirtschaftsamt Kronach gehalten und um Entfernung gebeten.

Während der Sitzung wurde auch das Ergebnis einer Fledermaus-Zählung bekannt gegeben. In der Mausohrenkolonie im Turm der Kirche Mariae Geburt in Steinwiesen haben derzeit 672 Tiere Unterschlupf gefunden. Damit liege man hier über den Stand vom vergangenen Jahr, hieß es.

Des Weiteren weist die Gemeinde darauf hin, dass aufgrund von Borkenkäferaufarbeitung die Straße vom Ortsausgang Nurn nach Steinwiesen in der Zeit von 3. bis längstens 7. August halbseitig gesperrt ist. Der Verkehr werde in dieser Zeit mit einer Ampel geregelt.


Um in den Genuss der Förderung von bis zu 80 Prozent zu kommen, müsste ein Innenentwicklungskonzept und ein gemeindlicher Selbstbindungsbeschluss vorliegen, so die Expertin. Das neue Programm beinhalte auch die Ortsteile und könne auch von Privatpersonen unter besonderen Voraussetzungen genutzt werden.

In Steinwiesen könnten demnach im Kernort 8,6 Hektar beziehungsweise 88 bebaubare Flächen, in Birnbaum 3,6 Hektar, in Neufang 7,2 Hektar 43 und in Nurn 1,9 Hektar ins Fördergebiet fallen. Nach kurzer Diskussion und kleinen Rückfragen wurde vom Marktgemeinderat einstimmig der Selbstbindungsbeschluss gefasst, dieser gilt vorrangig, aber nicht ausschließlich. Steinwiesen verpflichtet sich dabei, vorrangig innerörtliche Brachflächen und Leerstände zu beseitigen und keine Ausweisung im Außenbereich anzustreben. Im Anschluss ging es in der Sitzung um einzelne sanierungsbedürftige Objekte: Demnach wurden die Sanierungsberatungen für die Anwesen in der Georg-Rascher-Straße und in der Ankerstraße sowie für zwei weitere Objekte in der Nordhalbener Straße abgeschlossen. Der Marktgemeinderat stimmte dann den Maßnahmen im Rahmen des kommunalen Förderprogramms zu und erklärte sich bereit, den kommunalen Eigenanteil der Förderung zu übernehmen. Die Abwicklung läuft nun nicht mehr über die Stadt Wallenfels, sondern über Rainer Deuerling im Rathaus Steinwiesen.

Des Weiteren sprach sich der Gemeinderat für einen öffentlich-rechtlichen Schulvertrag mit dem Schulverband Kronach III zum 1. September aus. Der Vertrag hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Nach Feststellung der Schülerzahl zum 1. Oktober werden die gesetzlich festgelegten Gastschulbeiträge an den Schulverband Kronach III gezahlt. "Wir wollen, dass unsere Schüler auch in Zukunft vernünftigen Unterricht bekommen", erklärte Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU). Der Beschluss für diesen Schulvertrag wurde im Gemeinderat einstimmig gefasst.

Demnach soll auch wieder die offene Ganztagesschule im neuen Schuljahr durchgeführt werden. Hierfür müssten zehn Schüler gemeldet sein. Da sich jedoch bis jetzt nur sieben Schüler angemeldet haben, beschloss die Gemeinde, das Kostendefizit für die fehlenden drei Schüler zu übernehmen, dies sind für zwölf Monate insgesamt 900 Euro. Sollten noch Anmeldungen kommen, so reduziere sich dieser Betrag.

Im Mobilitätskonzept, das am heutigen Samstag in Kraft tritt, wurden einige Neuerungen eingeführt. Das Gremium war einstimmig der Meinung, diesen Änderungen zuzustimmen und die zusätzliche Kostenpauschale von fünf Prozent für die zusätzlichen Leistungen zu genehmigen. Weiterhin wurde der Einführung des 365-Euro-Tickets für Schüler ab der 11. Klasse und Auszubildende zugestimmt. Einstimmig wurde vom Gremium auch die Vereinbarung über die Kostenbeteiligung des Marktes Steinwiesen an den Planungskosten "Umfeldgestaltung Dorfgemeinschaftshaus Schlegelshaid" abgesegnet. Der Eigenanteil der Gemeinde beträgt 1772 Euro. Grünes Licht gab auch für den Bau eines Carports und Abriss des alten und Neubau eines Geräteschuppens in Nurn sowie für einen Wohnhausneubau mit Garage in Birnbaum. Auch der Antrag zum Neubau einer Holz- und Maschinenlagerhalle in Neufang wurde einstimmig genehmigt.

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