Kronach Treffen der Generationen

Von Carolin Münzel
Markus Oesterlein, Vorsitzender des Kronacher Kreisverbands der Jungen Union, bedankt sich mit einem Geschenk bei Gastredner Peter Gauweiler. Foto: Münzel Quelle: Unbekannt

CSU-Urgestein Peter Gauweiler plaudert beim Neujahrsempfang der Jungen Union aus dem Nähkästchen. Er prangert den Umgang mit der EU-Finanzkrise an. Der CSU- Nachwuchs findet das gut.

 
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Kronach - "Sie machen aus einem griechischen Sirtaki-Tänzer keinen Stabilitäts-Deutschen." Gewohnt populistisch gibt sich Peter Gauweiler auf dem Neujahrsempfang des JU- Kreisverbandes Kronach. "Dafür schäme ich mich nicht", betont er. Populistisch leite sich von populus ab - dem lateinischen Wort für Volk. Und für dieses wolle er da sein.

Das "alte Zeughaus" auf der Festung Rosenberg ist am Freitagabend fast voll besetzt. Überwiegen junge Leute lauschen den Worten des CSU-Urgesteins gebannt. In sandfarbenem Jackett und weinrotem Pullover steht Gauweiler hinter dem Rednerpult. Er spricht leise. Nur manchmal hebt er die Stimme, um seinen Worten mehr Gewicht zu verleihen. "Wer die ganze Welt umarmen will und die eigenen Leute vergisst, der handelt nicht sozial", poltert er beispielsweise und meint damit, dass der deutsche Steuerzahler nicht für die Schulden europäischer Nachbarländer aufkommen sollte.

Der "schwarze Peter" ist nicht erst seit den Rettungsschirmen als Euro-Skeptiker bekannt. Bereits 2008 hat der Anwalt gegen den Vertrag von Lissabon, den er als undemokratisch empfand, geklagt und in Teilen Recht bekommen. Wenn er über die Gefahren der Währungsunion spricht, ist Gauweiler also in seinem Element. Deutschland dürfe die eigenen Interessen nicht zurückstellen, nur um keinen Ärger zu machen. Die Wirtschaftsstabilität der Euro-Zone sei teuer erkauft - beispielsweise dadurch, dass es die letzten Jahre keine nennenswerten Lohnerhöhungen gegeben habe oder Studiengebühren eingeführt worden seien.

Die Eurobonds, so Gauweiler, seien nichts weiter, "als ein großer Gemeinschaftstopf an Schulden" und das sei nicht richtig. An dem 700 Milliarden Euro teuren Rettungsschirm sei die Bundesrepublik mit 22 Milliarden Euro beteiligt: "Dem doppelten des deutschen Bildungshaushaltes." Man werde nicht umhin kommen, "die Weste wieder richtig zu knöpfen" - das heißt, Länder, die zahlungsunfähig sind sollen aus der Währungsunion ausscheiden. Andere Staaten hätten eine andere Stabilitäts-Kultur und die sei nicht unbedingt mit der deutschen kompatibel.

Auch auf den anstehenden Landtagswahlkampf und den Spitzenkandidaten der SPD, Christian Ude, geht Gauweiler ein. Die CSU stehe auf dem Prüfstand und habe eine "gute Festung" zu verteidigen.

Familienfreundlichkeit

"Wir sind auf das Jahr 2011 stolz", resümiert Markus Oesterlein, Vorsitzender des JU-Kreisverbandes Kronach. Jeder Tritt in den Hintern können zu einem Schritt nach vorne führen. Im neuen Jahr wollen sich die jungen Christsozialen vor allem um die Belange junger Familien kümmern. So sollen beispielsweise die attraktivsten Spielplätze und besten Fahrradwege ausgewiesen werden. Auch für eine Kronacher Außenstelle der Hochschule Coburg wolle man sich starkmachen.

JU-Landesvorsitzende Katrin Albsteiger lobt den Kronacher Kreisverband überschwänglich. Er sei auf Landesebene sehr einflussreich, was nicht zuletzt auf die guten und aktiven Mitglieder zurückzuführen sei. Es sei wichtig, gerade in den Grenzgebieten aktive Verbände zu haben, sagt sie. Es sei Aufgabe der Jungen Union, Jugendlichen eine Möglichkeit zur Partizipation zu bieten.

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