Aus Sicht der Polizeiinspektion Kronach kann laut Pressesprecher Gerhard Anders auch dieses Jahr von einem relativ ruhigen Freischießen gesprochen werden. "Die Anzahl der verübten Körperverletzungen ist im Vergleich zum Vorjahr mit insgesamt neun Delikten gleich geblieben", informiert er. Sechs davon hätten im Umfeld der Veranstaltung, lediglich drei auf der Festwiese selbst stattgefunden. "Bedauerlicherweise mussten wir ein Delikt wegen versuchten Totschlags aufnehmen, da ein Festbesucher auf dem Nachhauseweg von einer Personengruppe angegangen und von einem der Täter mit dem Fuß massiv gegen den Kopf getreten wurde", führt Anders aus. Die Kriminalpolizei Coburg habe die Ermittlungen in diesem Fall übernommen. Gegen den Haupttäter sei zwischenzeitlich Untersuchungshaftbefehl erlassen worden.
Auch die Zahl der Sachbeschädigungen sei im Vergleich zum Vorjahr gleichgeblieben: Es seien nur zwei Fälle bekannt. Allerdings seien drei Rad- und zwei Kraftfahrer wegen Trunkenheitsfahrten angezeigt worden. Die Anzahl der Diebstähle sei im Vergleich zu den Jahren 2017 und 2018 bedauerlicherweise deutlich angestiegen. "Obwohl dieses Jahr kein einziger Fall von Maßkrug-Diebstahl zur Anzeige kam, wurden insgesamt elf Eigentumsdelikte polizeilich registriert", sagt Gerhard Anders.
Genau wie Charly Wittig, berichtet auch er von einer überraschend entspannten Parksituation. Trotz zahlreicher freier Parkmöglichkeiten habe die Polizei dennoch knapp zweihundert Verkehrsteilnehmer wegen Falschparkens beanstanden müssen, zwei Fahrzeuge seien sogar abgeschleppt worden.
Sehr gut verlief das Freischießen aus Sicht des BRK. "Wir haben insgesamt 238 Patienten versorgt. Das ist vergleichbar mit den Vorjahren", berichtet stellvertretender Rettungsdienstleiter Florian Kristek. Erfreulich sei, dass nur ganz wenige Festbesucher aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum oder Schlägereien verarztet werden mussten. Zehn Personen habe man ins Krankenhaus bringen müssen, die meisten davon wegen allergischen Reaktionen auf Insektenstiche. "Insbesondere mit Wespen war es heuer ganz schlimm. Wir hatten wirklich auffallend viele Leute, die mit Stichen zu uns kamen", blickt er zurück. Überschattet worden sei das Fest von dem tragischen Zug-Unfall. "Da waren wir natürlich auch vor Ort. Nun wissen wir, dass unser Einsatz-Konzept gut funktioniert - auch, wenn wir das eigentlich nie ausprobieren wollten", meint Kristek. Insgesamt hätten die 217 ehrenamtlichen Helfer des BRK während des Freischießens 1328 Einsatzstunden geleistet.
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