Für den Frankenwaldverein sprach Hauptvorsitzender Dieter Frank, zugleich Bürgermeister von Schwarzenbach am Wald: Seit September 2015 sei der Frankenwald die erste "Qualitätsregion Wanderbares Deutschland" in Bayern. Aushängeschilder seien der 242 Kilometer lange Fern-Rundwanderweg FrankenwaldSteig, der einmal rund um die Region führt, und die 32 FrankenwaldSteigla. "Darin steckt unendlich viel ehrenamtliche Arbeit, weit über 1000 Stunden und das soll vielleicht alles nichts mehr wert sein?", fragte Frank. Er hoffte, dass die Arbeit nicht umsonst gewesen sei, denn die Folge wären wohl viele Ämter-Niederlegungen und der Wegfall der Zertifizierung, weil es in einem Nationalpark wohl nur wenige Wege gebe. Kritisch merkte er an, dass es ein schlechter Start für einen Dialog sei, wenn man davon aus der Presse erfahre. Er erntete Beifall für seine Ausführungen, dass andere Regionen keinen Nationalpark wollen und dann "halt nach Nordbayern gegangen wird, die machen das schon".
Die Landtagsabgeordneten Ludwig von Lerchenfeld (CSU) und Klaus Adelt (SPD) sprachen sich beide gegen den Nationalpark aus. Adelt hält den Frankenwald mit seinen Fichten für wenig geeignet und meinte, dass wohl ein Buchen- oder Eichenwald sinnvoller wäre. "Unser Frankenwald ist durch die Bewirtschaftung eine Schönheit. Den kann man nicht der Natur überlassen."
Ludwig Freiherr von Lerchenfeld erinnerte an die Versammlung der Sägewerksbesitzer Stunden zuvor in Wallenfels. Er sprach von jährlich 340 000 Festmetern Holz und 240 Mitarbeitern. "Mit einem Nationalpark wird sich das eklatant verändern. Denn 10 000 Hektar Waldfläche würden wegfallen, aus dem Wirtschaftszyklus genommen, was bis 140 000 Festmeter weniger bedeutet." Von Lerchenfeld unterstrich, dass nicht die Bevölkerung für oder gegen einen Nationalpark entscheide, sondern der Landtag.
Jochen Winning, Geschäftsführer des Verbands der Holzwirtschaft und Kunststoffverarbeitung Bayern-Thüringen, erinnerte an die Aussage von Ministerpräsident Horst Seehofer, dass keine Entscheidung gegen die Bevölkerung getroffen wird. "Wir werden ihn beim Wort nehmen." Winning erklärte, dass die Sägeindustrie gegen den Nationalpark sei, unabhängig wo in Bayern. "Wir brauchen den Rohstoff Holz, sonst wird der Konkurrenzkampf größer."
Sägewerksbesitzer Reinhard Müller-Gei erklärte, der Staatsforst Nordhalben umfasse etwa 16 000 Hektar Waldfläche, Rothenkirchen 14 000 Hektar, die aber nicht alle im Landkreis Kronach ansässig seien, sondern auch außerhalb bis Neudrossenfeld und Weismain. "Die Fläche würde ausreichen, aber dazwischen liegen auch Privatflächen", erklärte Müller-Gei. "Hier müsste eventuell dazu gekauft werden, was sich für den ein oder anderen gut anhört: Staatsforst kauft Wald und bezahlt gut oder geht über Tauschflächen, wenn einer nicht verkaufen will."
Müller-Gei erläutere, dass der Nationalpark eine Kernzone haben werde, die von jeglicher Bewirtschaftung ausgenommen ist. Außen herum werde es eine Schutzzone geben, mit nur bedingter Bewirtschaftung und auch die Bejagung sei ein Thema für sich. Müller-Gei: "Die Flächen darum sind mit Blick auf den Borkenkäfer gefährdet."