Mitwitz Viele Pläne für ein noch schöneres Mitwitz

Maria Löffler

Der Ortseingang im Südwesten der Gemeinde wird neu geordnet. Im Frühjahr soll es losgehen. Doch nicht alle Vorhaben stoßen auf ungeteilte Zustimmung.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Mitwitz - In Mitwitz sollen Gäste künftig in einem "Willkommenshäuschen" am südwestlichen Ortseingang begrüßt werden. Jedenfalls dann, wenn es nach der Planung von "Station C 23" geht, einem Architekturbüro, das sich unter anderem um Landschaftsarchitektur kümmert. Vertreten wurde es an der jüngsten Sitzung des Gemeinderates durch Architekt Rudolph Langner. Er hatte eine schicke Planung für den Bereich "südwestlicher Ortseingang" mitgebracht, unter anderem für die Fischer-Brache, die Brücken- und Ufergestaltung rund um die Föritz und des Berggartens.

Gemeinderat in Kürze

Bürgermeister Oliver Plewa informierte während der Gemeinderatssitzung darüber, dass man für den Bau der Kinderkrippe den Bescheid für einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn erhalten habe. Für den Kinderhort seien die Gewerke für Zimmermannsarbeiten, Dachdeckerarbeiten und Fenster und Türen vergeben worden. Eine Neuausstattung für die Lampen in Schwärzdorf solle geprüft werden und in Leutendorf habe der Bauhof das Dach des Feuerwehrhauses ausgebessert und neu gedeckt. ml


Langner favorisierte in diesem Zusammenhang einen baldigen Baubeginn für den ersten Bauabschnitt. Der betreffe die Fischer-Brache, die den Mitwitzer Berg mit dem Schlosspark räumlich verbinden soll. Highlight hier: Das Willkommenshäuschen will man mit einer Ladestation für E-Bikes versorgen. Angeregt wurde, ob man nicht auch eine für E-Autos schaffen könne.

Eine anschließende Diskussion um die geplanten rund 50 Parkplätze im Auengrund ergab, dass sich vor allem Matthias Rudolph (Die Grünen) nicht gerne damit abfinden wird. Vier Einwände brachte er, warum die vorgesehene "Schotter-Rasenfläche", die nur bei Großveranstaltungen genutzt werden soll und sich ansonsten in eine "artenreiche Blühwiese" verwandelt, in seinen Augen kein guter Einfall wäre: "Die Idee bei der Fischer-Brache war, dass man die Sicht auf das Wasserschloss wieder freigeben wollte. Durch die Parkplätze erreicht man das Gegenteil. Außerdem habe ich den Verdacht, dass die Fläche zum Dauerparkplatz wird. Hier müssen wir vor allem an die Anlieger denken, die eh schon vom Verkehrslärm durch die Bundesstraße betroffen sind. Darüber hinaus kostet das ja alles Geld. Wir sollten die Planung noch einmal überdenken." Rudolph regte an, dass bei der entsprechenden Abstimmung im Gemeinderat über genau diesen Punkt gesondert abgestimmt werden sollte.

Dem setzte Bürgermeister Oliver Plewa (CSU) einige Argumente entgegen: "Wir wollen Mitwitz als Veranstaltungsort ausbauen und dazu brauchen wir Parkplätze. Im Ortskern existieren entweder nur Kurzzeitparkplätze oder private Stellflächen. Ich finde, dass die Nutzung an der Fischer-Brache einen guten Kompromiss darstellt."

Kurz diskutiert wurde auch die Möglichkeit, noch ein paar Spielmöglichkeiten für Kinder zu schaffen. Zwar sei ein Spielplatz nicht geplant, das hieße aber nicht, dass man nicht mit ein paar pfiffigen Ideen Spaß und Freude verbreiten könne. Momentan werden vom Architekturbüro "Wackelschafe" für die Kleinen favorisiert, aber es gab Anregungen aus dem Gremium, auch diese Planung noch einmal zu überarbeiten. Darüber hinaus solle das Ufer der Föritz umgebaut werden, die Böschung will man neu gestalten, die Kurve entschärfen und abflachen, sodass man näher ans Wasser kann. Totholz und große Steine sollen dabei zum Eyecatcher werden. Ergänzt werden soll der Baumbestand und die beiden Brücken will man sanieren. Eine davon wird abgebrochen und neu wieder aufgebaut. Langner nannte die Maßnahmen eine "naturnahe Gestaltung." Gearbeitet werden soll im entsprechenden Areal vor allem mit Bruchsteinen und einer Graniteinfassung, passend zum Asphalt, die Harmonie schaffen, aber gleichzeitig auch für einen Kontrast sorgen soll.

Das geplante "Berghäuschen", das als kleiner Unterstand für Wanderer dienen soll, bezeichnete der Architekt ebenfalls als Blickfang. Es soll am "Berggarten" an der Coburger Straße gebaut werden. Die entstehenden Kosten für die entsprechenden Maßnahmen, die nur eine grobe Schätzung zuließen, versah er mit dem Argument: "Landschaftsbau ist Handarbeit. Da kann man nicht mit großen Maschinen anrücken. Und bauen am Steilhang ist nicht die billigste Variante." Das Beleuchtungskonzept wolle man ebenfalls noch überarbeiten.

Zum Schluss gab er den Räten und den Zuhörern noch einen Zeitplan mit auf den Weg: "Wir fangen mit dem Parkplatz und dem Berggarten im Frühjahr an. Im zweiten Abschnitt werden wir uns um den Bereich rund um die Föritz kümmern, natürlich in enger Abstimmung mit den Behörden. Anschließend werden Schlossallee und Festplatz in den Fokus rücken."

Die Gemeinde will ihr Interesse am Investitionspaket zur Förderung von Sportstätten bei der Regierung von Oberfranken bekunden. Es handelt sich dabei um die Überlegung, die Turnhalle an der Schlossallee zu sanieren, oder sie ganz abzureißen und einen Ersatzneubau in Erwägung zu ziehen. Plewa: "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir da reinrutschen, sehe ich als ziemlich gering, aber man weiß ja nie."

Bilder