Kronach Vodafone will autonomen Bussen Beine machen

Ein autonom fahrender Bus war kürzlich bereits in der Oberen Stadt unterwegs. Fahrzeuge wie diese brauchen das Mobilfunknetz 5G, das Vodafone nun im Frankenwald ausbauen will. Foto: Stefan Wicklein

Das Unternehmen hat die erste 5G-Mobilfunkstation in Kronach in Betrieb genommen, weitere sollen folgen. Dies soll die hiesige Mobilität revolutionieren.

 
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Kronach/Düsseldorf - Vodafone hat seine erste 5G-Mobilfunkstation im Landkreis Kronach in Betrieb genommen. "Die neue Station mit 5G-Antennen in Kronach versorgt erste Bewohner des Ortes und ihre Gäste mit der mobilen Breitbandtechnologie 5G", teilt das Unternehmen mit. Mittelfristiges Ziel des neuen Infrastrukturprogramms ist es demnach, möglichst die gesamte Bevölkerung in der Region an das 5G-Netz anzuschließen.

Auch das LTE-Netz wächst

Parallel zum Aufbau des 5G-Netzes bauen wir auch das LTE-Netz im Landkreis Kronach weiter aus. Aktuell sind 97,7 Prozent der Bevölkerung im Landkreis an unser Mobilfunknetz sowie rund 96 Prozent der Bewohner an das LTE-Netz von Vodafone angeschlossen. "Bis Mitte 2021 werden wir im Landkreis Kronach noch vier weitere LTE-Bauprojekte realisieren. Dabei werden wir an einer bestehenden Mobilfunkstation in Ludwigsstadt erstmals LTE-Technologie installieren. Zudem werden wir an drei vorhandenen LTE-Standorten zusätzliche LTE-Antennen anbringen. Dies geschieht in Kronach und Marktrodach."

Beim Projekt "5G für den Landkreis Kronach" wird Vodafone zunächst die bereits vorhandene Mobilfunk-Infrastruktur weitgehend mitnutzen und seine 5G-Antennen, wo immer es möglich ist, zunächst an den 20 Mobilfunkstandorten im Kreis anbringen - zum Beispiel an Masten, Aussichtstürmen, Kirchtürmen sowie auf den Dächern von öffentlichen Gebäuden (wie Rathäusern und Verwaltungssitzen) sowie Wohngebäuden. Dies geschieht Zug um Zug. Die bestehenden Mobilfunkstandorte werden also aufgewertet.

5G deckt beim mobilen Datenverkehr alle Vorteile der mobilen Breitbandtechnologie LTE ab - das allerdings mit deutlich höherer Geschwindigkeit: "Die Kunden können im Internet surfen und mobile Datendienste nutzen. So können sie zum Beispiel HD-Filme schnell downloaden, Videos in HD-Qualität genießen und große Events aus Sport und Kultur im Live-Stream verfolgen. Dabei liefert 5G jedoch höhere Geschwindigkeiten als LTE sowie noch niedrigere Latenzzeiten im Millisekunden-Bereich. Dieses wird perspektivisch Anwendungen wie zum Beispiel selbstfahrende Autos, die miteinander kommunizieren, ermöglichen." In Kronach ist bereits der erste selbstfahrende Bus im Rahmen eines Pilotprojekts unterwegs gewesen (die NP berichtete).

5G soll darüber hinaus eine Netzrevolution werden, die für zahlreiche Branchen und Industrien neue Produkte mit sich bringt und unseren Alltag in vielen Bereichen lebenswerter macht. "Mit 5G kommen wir perspektivisch in der Echtzeit an. Diese erst macht beispielsweise autonomes Fahren möglich. Denn nur verzögerungsfreie Informationen ermöglichen eine Welt ohne Ampeln, Staus und Verkehrstote. Genauso auch bei der Telemedizin", heißt es in der Mitteilung.

Hintergrund: Das Bundesverkehrsministerium fördert in Kronach das Konzept "Erstellung von Konzepten für 5G-Pionierregionen". Ziel ist es, eine anwendungsspezifische Testumgebung zur Erforschung von 5G-Anwendungen für den Bereich automatisiertes und vernetztes Fahren aufzubauen und eine Erprobung der 5G-Technologie im ländlichen Raum durchzuführen. Daraus sollen Erkenntnisse für die Umsetzbarkeit neuer Mobilitätskonzepte generiert werden und Fragestellungen bezüglich notwendiger Mobilfunktechnologien, Anforderungen an die Netzabdeckung sowie die notwendige Priorisierung von Datenverkehr untersucht werden. red

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