Wickendorf/Teuschnitz Vom Kindergarten bis zum Friedhof

Heike Schülein

Der Teuschnitzer Bauausschuss nimmt in der Kernstadt und in Wickendorf zahlreiche anstehende Maßnahmen unter die Lupe. Dabei geht es auch um eine Brücke.

 
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Wickendorf/Teuschnitz - An der Tour - zunächst in Wickendorf, dann in Teuschnitz - nahmen auch Bauhofleiter Georg Eidelloth sowie Verwaltungsmitarbeiter Uwe Thoma teil. Zudem stieß Dekan Detlef Pötzl bei den kirchenrelevanten Besichtigungspunkten hinzu.

"Instandsetzen oder dichtmachen?" Darum ging es an der seit Oktober 2019 gesperrten Fußgängerbrücke in der Bachstraße in Wickendorf. Vor allem die Anlieger sind am Erhalt des Bauwerks interessiert, wegen der Abkürzungsmöglichkeiten. Laut Eidelloth kann man die Fichtenholz-Brücke samt Handläufen seitens des Bauhofs zu einem vertretbaren Aufwand wieder herrichten. Hierfür müsse man das marode Bauwerk bis auf die Träger zerlegen. Sollten diese noch verwendbar sein, werde man darauf aufbauen. Wahrscheinlich brauche man aber drei neue Stahlträger. Zur Ausführung sollen verzinkte Träger kommen, da diese nahezu unverwüstlich seien, sowie Lärchenholz. Er rechnet mit Materialkosten von 6000 Euro. Der Bau wird vorgenommen. Ansonsten hätte man die Zugänge rückbauen müssen, was zwischen 2000 und 3000 Euro gekostet hätte.

Die schlecht einsehbare Kreuzung Wiesenweg/Dorfstraße monierte Markus Hofmann (FW), der damit ein Anliegen von Landwirten weitergab. Wenn diese von rechts mit schwerem Gerät in die Straße einfahren wollen, sei ihr Sichtfeld sehr eingeschränkt. Um Abhilfe zu schaffen, wird am Laternenmast ein Spiegel angebracht. Michael Hebentanz (FW) regte in diesem Zusammenhang an, auch die Rechts-Vor-Links-Regelung zu prüfen.

Keine Dauerlösung stellt die marode Haltestelle für die Schüler dar, die mit dem Bus zur Teuschnitzer Schule fahren. Nach Auskunft der Wickendorfer Stadträte wird sie von rund 15 Kindern genutzt. Auch hier bestand Einverständnis darüber, dass der Bauhof das Bauwerk inklusive Pfosten und Verkleidung wieder instandsetzt. Eine Fläche für Plakate soll ebenfalls angebracht werden.

Keinen schönen Anblick bietet auch das Anwesen Dorfplatz 7. Das heruntergekommene Wohnhaus im Wickendorfer Dorfkern weicht einem Parkplatz. Die Stadt hatte das Anwesen erworben und das Projekt für das Programm Förderoffensive Nordostbayern beim Amt für ländliche Entwicklung (ALE) Bamberg angemeldet. "Wir sind froh, diesen Schandfleck endlich beseitigen und neu gestalten zu können", sagte Bürgermeister Frank Jakob (FW). Ziel sei es, das Gebäude heuer noch abzureißen, sollte man hierfür eine Abbruchfirma finden.

Neben dem Anwesen befindet sich das Feuerwehrhaus. Die Aktiven hätten dort vor Kurzem die Toiletten hergerichtet, berichtete Kommandant und Stadtrat Markus Wachter (CSU/FWG). Allerdings weist das Gebäude am unteren Mauerwerk erhebliche Feuchtigkeitsschäden auf. Diese wollen die Aktiven mit Unterstützung des Bauhofs beheben. Die Stadt stellt hierfür das Material.

In der Kurve beim Anwesen Pfadenhauer im Wiesenweg werden die maroden Bäume entfernt. Aus Sicherheitsgründen soll dort eine Leitplanke aufgestellt werden. Gut voran geht es mit dem Umbau und der Sanierung der alten Schule in Wickendorf. Vorgestellt wurde das Projekt von Architekt Oliver See. Im Erdgeschoss entstehen Gemeinschaftsräume für die Vereine und die Dorfgemeinschaft, eine Küche sowie ein Lager; im Obergeschoss drei Wohnungen. In den nächsten Wochen erfolgen Ausschreibungen. Deren Auftragsvolumen liegt bei rund 110 000 Euro bei einem Gesamtvolumen von 1,4 Millionen Euro. Ende des Jahres soll der Innenbereich komplett fertig gestellt sein. Ob man das bei den Außenanlagen ebenfalls schafft, steht noch nicht fest. "Das wird ein echtes Schmuckstück", zeigte sich Jakob sicher.

Ergänzt wird die Straßenbeleuchtung in Richtung Sportheim. Damit die Besucher nicht mehr nachts im Dunkeln hinuntertappen müssen, werden hier noch zwei oder drei Lampen aufgestellt. Wie der Bauhofleiter berichtete, hat man noch drei Peitschenleuchten von der Weidenstraße übrig, bei deren Verwendung man rund 6000 Euro einsparen könne. Sie werden auf LED umgerüstet. Das Verlegen des Stromkabels ist in Eigenleistung mit einem überschaubaren Aufwand möglich. Der Bürgermeister wird sich mit dem Bayernwerk zwecks einer Konzeption in Verbindung setzen. Im Zuge der Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED soll in absehbarer Zeit auch ein einheitliches Gesamtkonzept für die Straßenbeleuchtung auf den Weg gebracht werden, da es in Wickendorf bislang viele verschiedene Arten von Leuchten gibt.

Der 1995 errichtete Kindergarten "Wickie" ist sanierungsbedürftig und braucht mehr Platz. Laut Michael Hebentanz sei die damals für 35 Kinder gebaute Einrichtung nach den heutigen pädagogischen Ansätzen für diese Kinderzahl viel zu klein: "Eigentlich würde man den doppelten Platz brauchen." Hierfür stehe mit der angrenzenden Garage sowie dem ehemaligen Jugendraum eine optimale Anbaumöglichkeit zur Verfügung. Sowohl der Privateigentümer als auch die Kirche hätten signalisiert, ihre Räumlichkeiten abzugeben. Träger der Einrichtung ist der Kindergartenverein "Wickie".

Dass der Platz hinten und vorne nicht ausreicht, bestätigten die Erzieherinnen Anna See und Diana Vetter, die von vielen "großen und kleinen Baustellen" sprachen und sich andere Rahmenbedingungen wünschen. Das Raumproblem sei nur mit einem Anbau lösbar. Großen Handlungsbedarf gibt es auch im Garten. Hier ist ein Bereich - unter anderem mit dem mittlerweile verbrauchten Wickie-Schiff, dem Wickie-Haus und einer kaputten Schaukel - abgesperrt, bevor er von Eltern in mehreren Baueinsätzen wieder in Ordnung gebracht wird.

Auf dem Wickendorfer Friedhof wurde auf Initiative der örtlichen Stadträte ein Urnenfeld angelegt. Hier soll noch eine Ruhebank aufgestellt werden sowie ein Gedenkstein beziehungsweise eine Gedenkstele. Auf Wunsch der Bevölkerung wird eine zweite Wasserentnahmestelle errichtet.

Um den Friedhof ging es auch beim ersten Besichtigungspunkt in Teuschnitz. Beim Kreuzdenkmal sorgen fallende Blätter von vier nicht mehr sehr ansehnlichen Rotdorn-Bäumen für Unmut. Das Laub setzt sich sowohl an den Grabsteinen als auch am Denkmal fest. Landschaftsarchitekt Marcus Hamberger, der auch verantwortlich für den Umbau der Stadtmitte ist, hatte zu einer Entfernung der Bäume geraten, zumal diese die Sicht auf das Denkmal beeinträchtigten. Dem wird man nachkommen. Eventuell wird auf der Freifläche eine Sumpfeiche gepflanzt.

Der Verwaltung lag ein Antrag auf Errichtung einer Urnenwand in Verlängerung des neuen Podests vor. "Von kirchlicher Seite spricht nichts dagegen", sagte Dekan Pötzl. Die Nachfrage sei da. Zu berücksichtigen seien der Pflegeaufwand für ein würdevolles Aussehen und Folgekosten.

Abschließend beschäftigte sich das Gremium mit der Bepflanzung der städtischen Grünflächen an den Ortsstraßen. Eine Fläche war bereits zu Anschauungszwecken hergerichtet worden. Dabei legt man Wert auf einen möglichst geringen Kosten- und Pflegeaufwand. Man will auch die Anlieger mit ins Boot holen, damit diese beispielsweise das Gießen übernehmen. Sie dürfen die Pflanzflächen auch selbst gestalten. Weitere Ortsbesichtigungen des Ausschusses sind geplant.

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