Mitwitz Weihnachtsmarkt fällt Corona zum Opfer

Maria Löffler
Wegen der Corona-Pandemie wird der Mitwitzer Weihnachtsmarkt für dieses Jahr abgesagt. Für das Jahr 2021 sind Veränderungen geplant. Foto: Maria Löffler Quelle: Unbekannt

Die Veranstaltung vor dem Mitwitzer Wasserschloss findet heuer nicht statt. Sehr zum Bedauern des Bürgermeisters. Ein anderes Event wird dagegen durchgeführt.

 
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Mitwitz -Kirchweih ja, Weihnachtsmarkt nein: In Mitwitz sind bei der jüngsten Gemeinderatssitzung am Dienstagabend Entscheidungen gefallen, die alle Marktgemeinderäte mitgetragen haben. Mit dem Weihnachtsmarkt habe man wegen der zahlreichen Besucher ein großes, organisatorisches Problem, erklärte Bürgermeister Oliver Plewa (CSU). Hier ein vernünftiges Konzept mit Abstands- und Hygieneregeln zu erstellen, sei fast unmöglich. Deshalb müsse man ihn leider ausfallen lassen.

Beauftragte für Senioren

Maria Krumm wurde am Dienstag in der Sitzung des Mitwitzer Gemeinderats als Seniorenbeauftragte vorgeschlagen. Sie bekam auch gleich eine konkrete Aufgabe an die Hand, denn sie soll den "Status quo" ermitteln. Im Einzelnen bedeute das, dass sie sich einen Überblick verschaffen soll, was denn zum Beispiel Vereine schon aktuell für Senioren leisten und welche Angebote es diesbezüglich im Landkreis gibt. Herauskommen solle am Ende ein "seniorenpolitisches Gesamtkonzept."

Als Informationssicherheitsbeauftragter wurde Ronny Gremer in der Gemeinderatssitzung bestätigt. ml

Die Kirchweih soll jedoch stattfinden und zwar in Form eines verkaufsoffenen Sonntags. "Wir warten aber noch auf die Genehmigung", sagte Plewa. Die Gastronomie will traditionelles Kirchweihessen anbieten, es wird Crêpes und Galettes geben, ein Nostalgiekarussell, Kutschfahrten und eine Teehausbewirtung im Schlosspark. Vereine könnten Ideen per Mail mitteilen. Ein Marionettentheater für Kinder und Erwachsene ist noch in der Planung."

Schon im Vorfeld der Gemeinderatssitzung habe der Tourismus- und Kulturausschuss über das Thema beraten. Ab 2021 werde es in Mitwitz bezüglich Kirchweih und Weihnachtsmarkt neue Konzepte geben, kündigte der Bürgermeister an: "Unsere Kirchweih verliert zusehends an Strahlkraft. Wir werden nicht untätig zusehen."

Auf der Tagesordnung stand auch die Erstellung eines "Corporate Designs" und einer "Corporate Identity", um aus Mitwitz eine Marke zu mache. Dabei geht es um den Wiedererkennungswert, um den Außenauftritt und darum, wofür die Marktgemeinde eigentlich steht. Drei Agenturen hat man sich dafür ins Haus geholt und die stellten sich selbst und ihre Pläne vor. Den Anfang machte Hans-Peter Brendel von der Agentur "Bergwerk" aus Kupferberg. Er möchte den Ort sichtbar und erlebbar machen und er will dabei vor allem die Bürger ins Boot holen. "Wo kommen wir her, wo wollen wir hin?" Eine weitere Aufgabe sei die Frage, was die Steinachtalregion denn lebens- und liebenswert mache und warum man gerade hier investieren solle. Aber, betonte Brendel: "Ein Logo macht noch keine Marke aus. Da steckt schon etwas mehr dahinter." Vor allem die Vergangenheit müsse man betrachten, um in die Zukunft sehen zu können. "Es geht um den Markt Mitwitz. Um seine Strahlkraft und um unterschiedliche Projekte. Wir stellen eine Frage und die Bürger erarbeiten die Antworten. Und wir müssen differenzieren, was Pflicht sein muss und was Kür sein darf." Dazu möchte Brendel Workshops mit ausgewählten Teilnehmern anbieten. Er sprach von einem "Maßanzug," den man für den Ort und seine Ortsteile schneidern wolle. Und von einem Gleichklang über alle Medien hinweg. Dabei gelte es, einen größtmöglichen Konsens zu finden, nicht zuletzt für ein einheitliches Schriftbild und eine Farbsprache.

Die Agentur "Häusler & Bolay" in Bayreuth hat ihren Schwerpunkt im Stadt- und Regionalmarketing, sagte Ralf Bolay. Prinzipiell ging auch seine Darstellung in die Richtung Brendels, allerdings nicht so detailliert. Er äußerte sich etwas vage über "eine workshop-mäßige Betreuung" und versprach am Ende: "Wir werden nichts entwickeln, das zwar super aussieht, aber mit dem sich niemand identifizieren kann."

Melanie Gimmel und Daniel Sutter von der Agentur "GMK" in Bayreuth möchten bunte Kreativität mit seriöser Strategie vereinen. Dabei bauen auch sie auf den "Input der Bürger". Ihre Reise in die Zukunft von Mitwitz bezog 3-D-Animationen und Imagefilme mit ein. Sie versprachen am Ende: "Wir machen kein Marketing, wir kommunizieren, bis die Post abgeht. Und wir machen Ihre Heimat zu unserer Heimat."

Während Bolay zuvor die rechtliche Sicherheit der Gemeinde-Website mit im Fokus hatte, will sich dieses Team vor allem auch um die Suchmaschinenoptimierung kümmern.

Am Ende kam noch einmal Oliver Plewa zu Wort, der von einem "Neustart für Mitwitz" sprach und davon, dass man etwas Großes für die Bevölkerung und für Besucher schaffen wolle. Ein lebenswerter Standort solle es werden, mit großem Potenzial im Bereich Fremdenverkehr und als Unternehmerstandort. Deshalb sei es wichtig, sich professionell beraten zu lassen.

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