Wickendorf/Teuschnitz Wo holpert’s am schlimmsten?

Heike Schülein
Handlungsbedarf besteht in der Förtschendorfer Straße bis hinauf zur Pfarrkirche. Foto: Heike Schülein Quelle: Unbekannt

Der Bauausschuss Teuschnitz nimmt derzeit die Gemeindestraßen unter die Lupe. Die Liste der sanierungsbedürftigen Problemfälle ist bereits jetzt lang.

 
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Wickendorf/Teuschnitz - Der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrats Teuschnitz begutachtet nach und nach alle Gemeindestraßen. Die Straßen werden bewertet, um später eine Prioritätenliste für die Sanierung erstellen zu können. Nachdem das Gremium vor zwei Wochen die Gemeindestraßen in Haßlach in Augenschein genommen hatte, folgte am Freitagnachmittag nunmehr Wickendorf. Neben den Ausschuss-Mitgliedern freute sich Bürgermeister Frank Jakob (FW) auch über das Interesse weiterer an der Straßenbegehung teilnehmender Stadträte sowie Bauhofleiter Georg Eidelloth.

Die Bewertung erfolgt in fünf Kategorien: allgemeine Unebenheiten, Risse und Fugen, Oberflächenschäden/größere Ausbrüche sowie Splittverlust und Flickschäden. Darüber hinaus werden auch die Randeinfassungen der Gehwege mit in den Fokus genommen. Als zusätzliches Kriterium für die Ermittlung des Zustandswerts wurde nun auch die Verkehrsbedeutung der jeweiligen Straße mit aufgenommen. Je größer die Verkehrsbedeutung bzw. Frequentierung, desto dringlicher sind Straßenbaumaßnahmen und umso höher ist die Straße bzw. der Straßenabschnitt - so der Bürgermeister - in der Prioritätenliste anzusiedeln.

Auch dieses Mal war die Liste der von Jakob dokumentierten Schäden lange. Treffpunkt für die Begehung war die alte Schule in Wickendorf, deren Umbau und Sanierung gut voranschreiten. Die Maßnahme der Stadt Teuschnitz wird aus Mitteln der Sonderförderung zur Beseitigung von Leerständen in Nordostbayern gefördert Ende des Jahres soll der Innenbereich fertiggestellt sein. "Das wird ein echtes Schmuckstück", zeigte sich das Stadtoberhaupt sicher.

Die Besichtigung der Ortsstraßen begann am Dorfplatz, wo sich ein höchst unterschiedliches Bild bietet. Der erste Teilabschnitt bis hin zum Stich wurde neugemacht und befindet sich demzufolge in einem sehr guten Zustand. Der Rest fällt jedoch unter die Kategorie "Schlechter geht es nicht". "Der komplette Dorfplatz wäre eine Dorferneuerungs-Maßnahme für sich", fand der Bürgermeister deutliche Worte angesichts dieses Schandflecks. Während der Sailerweg gut in Schuss ist, ist der Zustand der Austraße zweigeteilt. Beim ersten Teil besteht dringender Handlungsbedarf, der Rest ist soweit in Ordnung. Teilabschnitt. Ähnlich ist es beim Kronenweg: Der erste Teil ist "picobello" und der zweite Teil denkbar schlecht. Beim dritten Teilabschnitt verhindern eine große Mulde und mehrere Querrisse die Bestwertung. Durchgängig schlecht ist dagegen der Steinweg und auch bei der Gemeindeverbindungsstraße herrscht auf Grund von Setzungen und Rissen Handlungsbedarf. Auch der Wiesenweg bekam in den beiden Teilabschnitten schlechte Noten, während die Bachstraße - so der Bürgermeister - einfach nur "Totalschaden" ist.

Ein wohlwollender Blick im Vorbeigehen fiel indes auf das Grundstück Dorfplatz 7. Das total heruntergekommene Wohnhaus im Wickendorfer Dorfkern konnte mittlerweile abgerissen werden. Es weicht einem Parkplatz, wobei die Platzgestaltung im kommenden Jahr angegangen wird. Die Stadt hatte das Anwesen erworben und das Projekt für das Programm FONOB beim Amt für ländliche Entwicklung Bamberg angemeldet. "Wir sind froh, diesen Schandfleck endlich beseitigt zu haben und ihn 2021 neu gestalten zu können", zeigte sich der Bürgermeister erleichtert.

Ihren Abschluss fand die Begehung mit der Förtschendorfer Straße und der Fibigstraße. Die Gemeindeverbindungsstraße bis hinauf zur Kreisstraße KC 17 ist nach der erfolgten Sanierung top in Schuss, während beim kleinen Teilstück hin zum Wickendorfer Kindergarten und zur Pfarrkirche großer Handlungsbedarf besteht. Das Sprichwort "Das Beste kommt zum Schluss" mag für die Fibigstraße so gar nicht zutreffen. "Wir sind uns wohl einig, dass die Fibigstraße die schlechteste in ganz Wickendorf ist", redete der Bürgermeister Tacheles. Hinzu kommt die hohe Verkehrsdichte, sodass diese Straße auf der Straßenbau-Prioritätenliste wohl einen "Podest-Platz" sicher hat.

Die bei der Begehung gewonnenen Eindrücke bzw. festgestellten Mängel wurden erneut von ihm in einer Liste schriftlich festgehalten. Bei alledem müsse man sich im Klaren sein, so der Bürgermeister, dass die Stadt bei jeglicher Maßnahme jeweils mit der "vollen Palette" - sprich Kanal, Wasser, Breitband-Ausbau - dabei sein wird. Im neuen Jahr soll die Zustandsbewertung in den noch ausstehenden Stadtteilen fortgeführt werden.

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