Kronach Zeitsprung ins Mittelalter

Am Pfingstwochenende findet zum zehnten Mal das Geschichts-Festival Crana Historica statt. Diesmal liegt der Fokus auf dem Dreißigjährigen Krieg. Doch es gibt auch sehr moderne Aspekte.

 
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Kronach - Genau 400 Jahre ist es nun her, dass im Jahr 1618 der Dreißigjährige Krieg ausgebrochen ist. Auch Kronach ist während dieser grausamen Zeit mehrfach vom Feind belagert worden. Da liegt es auf der Hand, dass sich das Mittelalter-Festival Crana Historica heuer schwerpunktmäßig mit diesem Thema befasst. Es findet am kommenden Pfingstwochenende von Freitag bis Montag auf der Festung Rosenberg statt. Laut Jürgen Jakob vom Organisations-Team laufen die Vorbereitungen zurzeit auf Hochtouren.

Shuttle-Busse und Infos

Während Crana Historica wird eigens ein Shuttleservice eingerichtet. Die Kosten für die einfache Fahrt betragen 1,50 Euro. Die Busse verkehren am Samstag von 9.45 Uhr an von den ausgewiesenen Parkplätzen in der Industriestraße über den Kaulanger zur Festung - am Sonntag und Montag wird zusätzlich der Real-Parkplatz angefahren. Parken im Altstadtbereich und direkt an der Festung ist nicht möglich. Pro Person dürfen maximal 1,5 Liter Getränke mitgebracht werden. Hunde an der Leine sind erlaubt.

"Wir haben diesmal einige neue Gruppierungen dabei", freut er sich. Man werde gemeinsam eine Feldschlacht nachstellen, die sich eng am historischen Vorbild orientiert. "Das wird kein Klamauk. Wir wollen die Geschichte so originalgetreu wie möglich erlebbar und begreifbar machen", betont er. Es gehe aber genauso wenig darum, die Vergangenheit zu glorifizieren. Einerseits wolle man die Zuschauer nachdenklich stimmen, andererseits auch unterhalten. Nach Jürgen Jakobs Ansicht finden sich im Dreißigjährigen Krieg einige Parallelen zu Konflikten in der Jetzt-Zeit. "Es geht immer um Macht", stellt er fest.

Aber auch für leichter verdauliche Unterhaltung wird bei Crana Historica gesorgt sein. So gebe es diesmal einen deutlich ausgeweiteten Handwerker-Markt, auf dem die Besucher bummeln und allerlei handgefertigte Gegenstände erwerben können. Außerdem werde auch ein umfangreiches Kinder-Programm mit Märchen und vielem mehr geboten. "Musikalisch setzen wir ja schon seit Jahren auf 'back to the roots'" sagt Jürgen Jakob. Sprich: Man verzichtet auf große Bühnen mit umfangreicher Technik. Stattdessen ziehen verschiedene Musikgruppen durch das gesamte Festival-Gelände. "Aber trotzdem haben wir auch diesmal wieder ein paar Leckerbissen dabei", freut er sich und nennt in diesem Zuge vor allem die europaweit bekannte Band "Die Streuner".

Obwohl bei Crana Historica viel Wert auf möglichst authentische Kostüme und Darstellungen gelegt wird, findet diesmal auch die Neuzeit mehr denn je ihren Weg aufs Festival-Gelände: Erstmals gibt es eine Crana Historica-App. Die kann man sich laut Jürgen Jakob kostenlos aufs Smartphone laden. "Man findet sie im normalen App-Store. Auf unseren Flyern und Plakaten sind aber auch QR-Codes abgedruckt, die direkt zum Download führen", informiert er. Man finde in der App unter anderem Informationen zum Programm sowie einen Lageplan.

Die Eintrittspreise haben sich im Vergleich zum vorherigen Mittelalter-Event nicht verändert. Eine Tageskarte kostet acht, ein Ticket fürs ganze Wochenende 16 Euro. Kinder bis zwölf Jahre und Schwerbehinderte haben freien Eintritt, für Jugendliche und Behinderte mit einem Behinderungsgrad zwischen 50 und 74 Prozent gibt es Ermäßigungen. "Genaue Infos dazu finden sich auf unserer Homepage www.crana-historica.de ", informiert Jürgen Jakob. Die Webseite werde derzeit täglich aktualisiert.

In diesen Tagen läuft der Aufbau für Crana Historica auf Hochtouren. "Wir müssen ja die ganze Infrastruktur mit Beleuchtung, Absperrungen und so weiter schaffen", meint Jakob. Er ist aber guter Dinge, dass alles rechtzeitig fertig wird. Die Vorfreude auf ein paar schöne Tage mit Freunden aus ganz Europa sei riesig. Und auch der Wettergott scheint es nach "Sauna Historica" vor zwei und eisigen Temperaturen vor vier Jahren diesmal gut zu meinen: "Es soll durchgängig um die 20 Grad haben und trocken sein."

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