Lichtenfels Gelbes Band - freie Ernte

Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Lichtenfels sowie die Umweltstation Weismain regen an, bei der Aktion "Gelbes Band" mitzumachen. Wer seine Obstbäume selbst nicht abernten, dies aber anderen Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen möchte, kann die Stämme mit einem gelben Band versehen. Dieses signalisiert dann, dass die Früchte abgenommen werden dürfen. Foto: Umweltstation Weismain

Damit das Obst nicht verrottet: Wer seine Bäume nicht selbst abernten will, bringt eine Markierung an. Der Landkreis Lichtenfels ist bei dieser Aktion dabei.

 
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Lichtenfels - Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege und die Umweltstation des Landkreises Lichtenfels in Weismain schließen sich der Aktion "Gelbes Band" an und werben fürs Mitmachen. Jeder Besitzer, egal ob privat oder Gemeinde, kann die Bäume, die er selbst nicht beerntet, mit einem gelben Band markieren und so signalisieren, dass die Bäume ohne weitere Rücksprache von anderen Bürgerinnen und Bürgern abgeerntet werden können, wie es in einer Pressemitteilung des Landkreises Lichtenfels heißt.

Hintergrund ist, dass Jahr für Jahr in der Erntesaison viele Kilogramm Obst auf Streuobstwiesen oder in Obstreihen entlang von Flurwegen verrotten, weil sie nicht abgeerntet werden, da niemand weiß, wem die Bäume gehören. Ausgehend vom Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg haben sich bundesweit bereits einige Nachahmer und Mitmacher für das Ernteprojekt "Gelbes Band" gefunden.

Als gelbes Band eignen sich laut Pressemitteilung am besten Markierungsbänder aus Papier, wie sie im Forst üblich sind. Aber natürlich tue es auch ein Strick mit gelber Fahne, so Kreisfachberater Michael Stromer.

Gleichzeitig weist er eindringlich darauf hin, dass im Umkehrschluss gilt: Nicht markierte Bäume sind im Eigentum eines Privathaushaltes, Landwirts oder einer Kommune und dürfen ohne Rücksprache nicht abgeerntet werden. Denn das wäre Diebstahl.

Da in diesem Jahr die Apfelmärkte infolge der Covid-19-Pandemie ausfallen müssen, ist das "gelbe Band" oder die direkte Kontaktaufnahme mit den Obstbauern und Direktvermarktern eine gute Möglichkeit, sich trotzdem regional und "bio" zu versorgen, meint Stromer. Dieser Kerngedanke der "Öko-Modellregion Obermain-Jura" könne damit auf eine ganze einfache Weise umgesetzt werden. red

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