Lichtenfels Klein- Frankreich im Kindergarten

Gymnasiasten aus Lichtenfels bringen den Staffelsteiner Kindergartenkindern auf spielerische Art Frankreich, die Sprache und die Lebensart nahe.

 
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Bad Staffelstein - Von April bis Juni besuchte das Projekt-Seminar "Französisch im Kindergarten" des Meranier-Gymnasium-Lichtenfels den evangelischen Kindergarten in Bad Staffelstein. Vierzehn Schülerinnen und ein Schüler führten die Vorschulkinder auf spielerische Art und Weise in individuell und kreativ gestalteten Stunden durch Frankreich und brachten ihnen das Land und die Sprache näher.

Workshop als Vorbereitung

Vorausgegangen war ab September 2014 jede Menge Vorarbeit im Seminar und in einem halbtägigen Work-Shop, für den Mme Poyer aus dem heißen Südfrankreich auf ihrer Deutschlandtour extra einen Abstecher nach Lichtenfels machte. Gedankt sei an dieser Stelle dem Verein der Freunde und Förderer, die diesen ertragreichen Vormittag möglich machten. Mme Poyer beeindruckte mit ihrer langjährigen Erfahrung im spielerischen Vermitteln ihrer Muttersprache an Kinder aller Altersgruppen, riss die Schüler mit ihrem Enthusiasmus mit und gab wertvolle, ganz konkrete Tipps, sodass am Ende des Vormittags das Grundgerüst für sechs aufeinander aufbauende Unterrichtseinheiten à 60 Minuten stand.

Die Schüler machten sich dann - betreut von der Seminarleiterin Eva Hemmerlein und den Erzieherinnen der Kita, namentlich Camilla Heppt und Edith Frisch - in Zweier- und Dreier-Gruppen daran, dieses Gerüst mit Fleisch zu füllen und bewiesen dabei viel Kreativität und Bastelfreude.

Im April war es dann soweit: Die 14 Schülerinnen und Schüler schlüpften an sechs Donnerstagnachmittagen in die für sie ungewohnte Lehrerrolle und meisterten viele kleine Herausforderungen beim Praxistest ihrer Konzepte. Auf der anderen Seite bekamen zehn Vorschul- und Mittelkinder durch die Schülerteams einen ersten Eindruck von Frankreich und der französischen Sprache und zeigten sich offen und interessiert.

Symbole und Farben

Zunächst wurden die Kinder mit den typischen Symbolen Frankreichs wie dem Eiffelturm und deren französischen Namen, vertraut gemacht. Daraufhin brachte ihnen die zweite Gruppe auf spielerische Weise die Farben rot, blau grün und orange bei. Die nächste Stunde wurde aktiv gestaltet: Die Kinder absolvierten die schon bekannten Wahrzeichen Frankreichs in einem Parcours, für den die Kommandos (etwa "schnell" und "langsam") auf französisch gegeben wurden. In der nächsten Woche ging es auf Safari, bei der die Gruppe Spaß mit wilden Tieren wie Tiger und Giraffe hatten. Dann lernten die Kinder beim gemeinsamen Backen von Croissants die Unterschiede zwischen deutschen und französischen Frühstücksgewohnheiten kennen. Abschließend durften sie ihren über fast zwei Monate erlernten "Wortschatz" bei einer Runde französischen Memorys beweisen.

Gerade in dieser letzten Stunde konnte man sehen, wie erstaunlich viel die Kinder in der kurzen Zeit behalten hatten. Platz 1 der Lieblingswörter der Teilnehmer nahm mit Abstand das nicht gerade einfache Wort "chimpanzé" für Schimpanse ein. Dass die Kinder Spaß hatten und gerne kamen, bestätigt die Seminarleiterin, die auch an anderen Wochentagen beim Holen oder Bringen ihres Sohnes immer wieder von Kindern mit der Frage bestürmt wurde, ob denn heute wieder Französisch sei.

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