Michelau - Auf einmal interessieren sich alle in Michelau für das "Föschdehaus" - seit im Theaterstück von Renate Rosenbauer dort nicht nur eine neue attraktive Oberförsterin eingezogen ist sondern kurz darauf noch das Gerücht um einen Schatz im Föschdehaus die Runde macht. Nicht weniger groß war das Interesse der Michelauer am Freitag bei der Premiere des neuen Bühnenstücks. Der Saal im Gemeindezentrum wurde regelrecht gestürmt um die besten Plätze zu ergattern.

Kein Wunder, längst haben die Aufführungen der Laienspielgruppe innerhalb der evangelischen Kirchengemeinde "Kultcharakter", wie es Dekan Johannes Grünwald in seiner Begrüßung formulierte. Die Gründe dafür sind schnell gefunden. Das Theaterwochenende im Herbst hat seit rund zehn Jahren Tradition, was jedes Jahr aufs Neue eine große Herausforderung für die Autorin Renate Rosenbauer ist, der sich diese mit bewundernswertem Einfallsreichtum und Fleiß stellt.

Immerhin umfasst das Manuskript "De Schatz im Föschdehaus" exakt 70 Seiten - und das größtenteils im original Michlaare Dialeggt. Darin liegt ein weiterer Grund für das Publikumsinteresse. Trefflich hat die Autorin den "Michlaare Fraßkruetn" aufs Maul geschaut, und sie legt deren "Souchera" so prominenten Persönlichkeiten wie Bürgermeister Helmut Fischer und Dr. Roland May in den Mund, die seit Jahren fester Bestandteil der Laienspielgruppe sind. Und dann ist da auch noch der Überraschungsgast, der wie immer nach der großen Pause seinen ersten Einsatz hat. Ganz im Stil des heimischen Krimiautors entpuppt sich dieser als dreister Einbrecher alias Volker Backert, der nach dem vermeintlichen Schatz sucht.

Renate Rosenbauer und ihre Theatergruppe haben der Michelauer Bevölkerung einmal mehr ein vergnügliches "Wir-Gefühl" mit viel Gelächter und Eigenironie geschenkt. Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen wäre ohnehin rein zufällig und die kleinen "Hänger" der Protagonisten an einigen Stellen waren angesichts der schwierigen Probensituation mehr als verzeihlich, im Gegenteil sie sorgten für zusätzliche Erheiterung im Publikum und manchmal sogar auf der Bühne.