Als "dramatisch" beschreiben Leipziger Wissenschaftler das Ergebnis einer Studie, die sie im Auftrag der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung gefertigt haben. Um herauszufinden, wie verbreitet rechtsextreme Gesinnung im Land ist, befragten sie acht Jahre lang 2500 Menschen zwischen 14 und 90 Jahren. Die Arbeit legt offen, dass die Zustimmung zu ausländerfeindlichen, antisemitischen Parolen 65 Jahre nach dem Ende des Naziterrors ein erschreckendes Ausmaß hat. Und das nicht nur am Rande, sondern inmitten der Gesellschaft, in allen Altersgruppen und quer durch alle Schichten, wenn auch unterschiedlich ausgeprägt und mit zunehmendem Alter und geringerer Bildung in steigender Tendenz. Wer dieses Potenzial rechtsextremer Strömung unter Hinweis auf schwache Wahlresultate rechtsextremer Parteien verharmlost, fährt hohes Risiko.