Eine politische Partei ist kein Club für Harmoniebedürftige. Flügel- und Grabenkämpfe, Intrigen und interne Rangeleien um Posten und Kompetenzen sind unter „Parteifreunden“ nicht ungewöhnlich. Und ein bisschen Richtungsstreit ist immer. Das ist in der SPD nicht anders, nur weil man dort das vertrauliche „Du“ pflegt. Das Hauen und Stechen beherrschen auch die „lieben Genossen und Genossinnen“ ganz vorzüglich. Geradezu lustvoll wird ja in den eigenen Reihen über Kurt Beck als tumbem Provinzler gefrotzelt, über seine angeblich mangelnde Eignung als Kanzlerkandidat. Im Vergleich dazu scheint es fast noch anständig, wie einst Oskar Lafontaine mit einer fulminanten Rede den glücklosen Rudolf Scharping im Handstreich entmachtet hat.