Es ist nicht nur der Fall Deniz Yücel. Beileibe nicht. Nur weil der "Welt"-Korrespondent sozusagen einer von uns war, hat uns das Unrecht, das er in der Türkei durchlitt, besonders augenfällig die globale Zerbrechlichkeit eines Grund- und Menschenrechts vor Augen geführt: Die Pressefreiheit erscheint den meisten von uns als Selbstverständlichkeit und müsste uns doch Morgen für Morgen aufs Neue erstaunlich vorkommen, schützenswert um jeden Preis. Yücels einjährige, durch keine Anklageschrift formell begründete Untersuchungshaft wegen "Terrorpropaganda" ist eine scheußliche Demütigung, verlorene kostbare Lebenszeit. Aber es geht noch barbarischer.