Jahrelang hat das Unternehmen wichtige Entwicklungen verschlafen, sodass Deutschland im europäischen Vergleich weit hinterherhinkt. Mit der Folge, dass viel zu viele Güter auf der Straße statt auf der Schiene transportiert werden. Autofahrer bekommen das täglich zu spüren. Lastwagen verstopfen die Autobahnen und auf den Raststätten beschert die Parkplatznot den Lkw-Fahrern unzumutbare Bedingungen. Derweil diskutiert man sich einen Wolf über Diesel, Feinstaub und hehre Klimaziele. Von einer stärkeren Verlagerung auf Güterzüge ist dagegen eher selten die Rede. Seit Jahrzehnten gibt es in der Region heiße Debatten über die Elektrifizierung der Strecken von Hof nach Regensburg beziehungsweise nach Nürnberg. Geschehen ist - nichts. Im Gegensatz zu unseren böhmischen Nachbarn, die eifrig elektrifiziert haben. Welch eine Blamage für uns! Auch die Lkw-Hersteller investieren längst hohe Summen für den Verkehr der Zukunft, zum Beispiel in fahrerlose Betriebssysteme. Unser verflossener Verkehrsminister Alexander Dobrindt setzte in der Zwischenzeit weniger auf moderne Bahn-Technik als auf das populäre, aber wenig einträgliche Thema Pkw-Maut. Und Dobrindts Vorgänger Peter Ramsauer hatte als wichtiges Ziel im Auge, dass jedes Kaff sein eigenes Autokennzeichen zurückbekommt. Mit neuem Personal im Verkehrsministerium kann es nur besser werden.