Die beiden Naturkatastrophen in China und Birma sind gleichermaßen verheerend. Doch während sich Peking für alle ausländischen Hilfsangebote dankbar zeigt, müssen die Helfer bei den Behörden Birmas schon darum betteln, dringend benötigte Güter in das abgeschottete Land bringen zu dürfen. Es ist bemerkenswert, dass mit Wolfgang Neskovic nun ausgerechnet ein Abgeordneter der Linkspartei den Standpunkt vertritt, zur Durchsetzung der humanitären Unterstützung sei auch ein militärisches Eingreifen ohne UNO-Mandat gerechtfertigt. Nach der Beschlusslage der vormaligen PDS dürfen deutsche Soldaten nicht einmal zum Blauhelm-Einsatz in Zypern einrücken – von einer Beteiligung an der Friedenssicherung in Afghanistan ganz zu schweigen. Dieses Schwarz-Weiß-Raster hat Neskovic zu Recht in Frage gestellt. Und auch wenn er über das Ziel hinaus geschossen hat: Die Diskussion zeigt, dass die fundamentalistische Haltung der Linkspartei angesichts zehntausender verzweifelter Menschen nichts taugt – nicht einmal in den eigenen Reihen.