Der Konflikt mit der italienischen Regierung hat das Zeug, Europa weiter zu schwächen. Nur vordergründig geht es um die Frage, ob die populistische Regierung die Neuverschuldung stärker ausweiten darf, als dies die Vorgängerregierung vorgesehen hat. Rom argumentiert, dass es mit dem geplanten Defizit von
2,4 Prozent nach wie vor unter der Maastricht-Grenze von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts bleibt. Doch das sollte nicht beruhigen, denn die Gesamtverschuldung des Landes zählt zu den höchsten in der Eurozone. Nur mit einem Defizitabbau besteht die Chance, vom hohen Schuldenberg herunterzukommen. Dazu ist Rom nach dem Europäischen Stabilitätspakt auch verpflichtet - doch die Regierung schert sich nicht darum.