Der russische Präsident wird in den Medien mal als Wolf, mal als Bär dargestellt, immer aber als beseelt vom Gedanken, Russlands einstige Größe zu restaurieren - koste es, was es wolle. Das handliche Schwarz-Weiß-Schema ist sehr praktisch, denn es erspart das Nachdenken, und das ist natürlich ein großer Vorteil. Vielleicht aber sind die Dinge dann doch nicht so simpel und eindeutig. Jedenfalls kommen sie dem Freund-Feind-Schema aus den Zeiten des Kalten Krieges so nahe, dass man genauer nachfragen darf, ob hier nicht althergebrachte Denkgewohnheiten eine genauere Analyse behindern. Tatsächlich täte es ziemlich gut, zum Beispiel einmal die Sichtweise zu ändern und von Osten auf den Ukraine-Konflikt zu schauen - aus Russlands Perspektive.