Meinungen Tote Lederhose

von Thomas Scharnagl Quelle: Unbekannt

Wenn Bayern derzeit irgendwo im außerbayerischen Deutschland auf Geschäftsreise unterwegs sind, unterhalten sie sich sicherheitshalber auf Englisch. Denn Hochdeutsch können sie nur so gebrochen, dass sie bundesweit nirgendwo einen Einbürgerungstest bestehen würden.

 
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Und würden sie ihren Dialekt sprechen, könnten sie ja als Bayern identifiziert werden. Dieser Gefahr wollen sie sich nicht aussetzen. Selbst auf die verräterische Kombi aus Laptop und Lederhose verzichten sie aus lauter Angst und tarnen sich lieber mit Tablet und Turnhose; die Turnhose lässt sich gut über die Lederhose ziehen.

Wer könnte den Bayern schon diese Sicherheitsmaßnahmen verdenken? Denn ihr cooles, weltoffenes Image ist dahin. Im besten Fall werden sie als Mini-Seehofer verhöhnt. Wenn ein Großstadt-Rüpel auf einen Lederhosen-Träger trifft, dann schnauzt er ihn sogar mit "Du Söder" an. Früher hätte er "Du Opfer" gegrunzt.

Da hat es dieser Tage der geschundenen bayerischen Seele schon sehr gut getan, dass wenigsten von den Toten Hosen ein Zeichen der Sympathie kommt: Die Düsseldorfer lassen sich als Band-Bier ein Helles in Bayern brauen! " Es ist unsere Art, den Bayern - trotz vieler unangenehmer Vorkommnisse in letzter Zeit - doch noch mal die Hand zu reichen", ließ Sänger Campino wissen. Das ist übrigens derjenige, der Ärger hatte, weil er nachts in Dresden in ein Freibad eingedrungen war.

In Bayern wäre er gar nicht in Versuchung geraten. Denn in Bayern sichert jetzt Söders Grenzpolizei alle Freibäder - also zumindest als Hilfstruppe der Wasserwacht und nur mit deren ausdrücklicher Erlaubnis!

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