Berlin - Es war, an diesem Ort, nicht weit vom Westen in den Osten. Und es war, in jenen Jahren, nicht weit vom Frieden zum Krieg. Kurze acht Stunden hielt sich John F. Kennedy in Berlin auf, um sich in die Geschichte der Stadt und in den Zitatenschatz der Weltpolitik unauslöschlich einzuschreiben. Der US-Präsident tat es hart an der Grenze - von Weltgrenzen umschlossen - mit einer Rede vor dem Schöneberger Rathaus. Sein Amtskollege Barack Obama nahm sich unlängst fast 26 Stunden Zeit; und diesmal durfte er gar, was ihm als Präsidentschaftskandidat 2008 noch verwehrt war: symbolkräftig vor dem Brandenburger Tor das Wort ergreifen. Doch hinter Kennedys "Ich bin ein Berliner", das heute vor fünfzig Jahren durch aller Munde und um die Welt ging, stehen deutsche Hauptstadt-Reden grundsätzlich zurück: ein epochales Diktum.