Eine zu große Nähe zwischen Produzenten und Kontrolleuren erhöht das Risiko, dass Letztere auch mal ein Auge zudrücken. Schließlich geht es um Arbeitsplätze und Steuereinnahmen in der Region. Vieles spricht dafür, dass diese Art von Wurstigkeit auch im Skandal um die bakterienverseuchte Wurst des Herstellers Wilke eine Rolle gespielt hat, den die Behörden viel zu lange mit Samthandschuhen angefasst haben. Die Folge dieses Schlendrians sind mindestens drei Todesfälle und 37 Erkrankungen, die mit der kontaminierten Wurst in Zusammenhang gebracht werden. Wie es besser geht, hat vor gut einem Monat das Deutsche Milchkontor bewiesen. Die Großmolkerei aus Bremen hat zeitnah keimbelastete Frischmilch zurückgerufen, nachdem in ihrem eigenen Labor eine mikrobielle Verunreinigung des Produktes festgestellt worden war.