Trebgast Badeunfall in Trebgast: Obduktion soll Todesursache klären

Der Tod eines jungen Vaters und seiner kleinen Tochter im Trebgaster Badesee hat viele Menschen berührt. Eine Obduktion soll helfen, die Todesursachen zu klären.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Trebgast - Eine Obduktion muss klären, was zu dem schrecklichen Badeunfall geführt hat, der - wie berichtet - am Donnerstag im Trebgaster Badesee einen 27-jährigen Vater und seine vier Jahre alte Tochter das Leben gekostet hat. Alexander Czech, Sprecher des Bayreuther Polizeipräsidiums, erklärte unserer Zeitung, die Staatsanwaltschaft habe die Untersuchung der beiden Toten angeordnet. Nun müssten die Ergebnisse abgewartet werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Bei dem Vater handelt es sich um den bekannten Bayreuther Fußballer Tobias Streng vom Sportring. Er galt als Ausnahmespieler mit viel Talent. Das bestätigt nicht nur sein Trainer. Auch zahlreiche Fußballer aus der Region kannten und schätzten den 27-jährigen zweifachen Familienvater. Die Betroffenheit ist groß. Im Internet haben bereits viele Menschen den Hinterbliebenen ihr Mitgefühl ausgesprochen. Wie es zu dem Unglück und dem Tod des Vaters und seiner kleinen Tochter kommen konnte, ist vielen unbegreiflich. Tobias Streng galt als sehr trainierter Athlet und war auch als versierter Schwimmer bekannt. Seine vierjährige Tochter, das haben Ermittlungen ergeben, soll dagegen das Schwimmen noch nicht beherrscht haben.

Wochenlang war der Trebgaster Badesee wegen der Corona-Krise für Schwimmer gesperrt. Erst am Dienstag war der offizielle Badebetrieb wieder aufgenommen worden. Weil das Wetter am Donnerstagvormittag noch nicht so gut war, habe man an diesem Tag keinen Eintritt kassiert und bis zu dem Unfall sei auch keine Badeaufsicht im Dienst gewesen, sagte Bürgermeister Herwig Neumann. Den See an solchen Tagen ganz zu sperren, hält er nicht für den richtigen Weg. In einem solchen Fall müsse damit gerechnet werden, dass Badegäste einfach die Zäune überwinden. "Wir hatten es auch schon, dass Leute im Weißen Main geschwommen sind. Sogenanntes Wildbaden wollen wir unbedingt vermeiden", sagte Neumann und beruft sich dabei auch auf eine Ansprache mit dem Krisenstab im Landkreis Kulmbach.

Nur wenn am Trebgaster See Eintritt kassiert wird, gibt es auch eine Badeaufsicht, erklärt der Bürgermeister. Die sei aber auch nur in dem für Nichtschwimmer ausgewiesenen Bereich tätig. Der Bereich, in dem der tödliche Unfall geschehen ist, sei nur für Schwimmer freigegeben und werde auch an offiziellen Badetagen nicht von der Aufsicht überwacht, sagte Neumann.

Fest steht nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei, dass Tobias Streng mit seiner Frau und seinen vier und zwei Jahre alten Töchtern am Donnerstag einen Familientag am Trebgaster Badesee verbringen wollte. Gegen 11 Uhr seien der Vater und die ältere Tochter zum Schwimmen gegangen. Die Mutter und die Zweijährige seien auf der Liegewiese zurückgeblieben. Nachdem Vater und Tochter gegen 13.30 Uhr nicht zurückgekehrt und auf dem Gelände auch nicht auffindbar waren, meldete die Ehefrau beide schließlich als vermisst. Sofort wurde eine groß angelegte Suchaktion in die Wege geleitet, an der sich nach Polizeiangaben insgesamt weit mehr als 100 Einsatzkräfte von Polizei, Wasserrettung, Rettungsdienst und der Feuerwehr beteiligten.

Aus mehreren Landkreisen eilten Mitglieder von DLRG, BRK und Wasserwacht zu Hilfe. Boote waren im Einsatz, zahlreiche Taucher suchten das Gewässer ab. Personensuchhunde der Polizei kamen ebenso zum Einsatz wie die Besatzung eines Polizeihubschraubers, die die Einsatzkräfte aus der Luft unterstützte. Neben Tauchern der örtlichen Wasserrettungsorganisationen waren auch speziell ausgebildete Taucher der Bereitschaftspolizei und der Berufsfeuerwehr Nürnberg im Einsatz. Die verzweifelte Ehefrau wurde umgehend von Mitarbeitern eines Kriseninterventionsteams betreut, ebenso wie Familienangehörige, die nach Trebgast geeilt waren, als sie von der schlimmen Nachricht gehört hatten, und am See ausharrten, bis schließlich die schreckliche Vermutung wahr geworden war. Die Suchaktion verlief zunächst ergebnislos. Kurz vor 18 Uhr gelang es dann der Besatzung eines mit Sonartechnik ausgerüsteten Polizeiboots, die beiden Vermissten auf dem Grund des Badesees zu orten. Taucher der Nürnberger Berufsfeuerwehr bargen wenig später die leblosen Körper aus dem Wasser. Seite 3

Autor

Bilder