München - Martin Zeil hat das Florett ausgepackt, und um die Hiebe aus der CSU gegen seine Arbeit zu kontern, nutzt er die gesamte Trefferfläche, die ihm der Koalitionspartner bietet. Der FDP-Wirtschaftsminister poltert dabei nicht, seine besten Spitzen setzt er eher beiläufig. Schon sein erster Satz in dieser Pressekonferenz zur Wirtschaftslage in Bayern gibt die Marschrichtung vor: "Ich freue mich, Sie in diesem Haus begrüßen zu können, in dem in den vergangenen Jahrzehnten, aber vor allem auch in den letzten elf Monaten die aktive Wirtschaftspolitik erfolgreich gestaltet wird."

Aktive Wirtschaftspolitik. Das ist der Begriff, mit dem Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) seit Wochen hausieren geht, in klarer Abgrenzung zu Zeil. Seine Büchsenspanner hat der Regierungschef verbreiten lassen, dass sein Stellvertreter von der FDP in der Krise nie da sei, wo er gebraucht werde. Während er, Seehofer, sich kümmere. Zeil pariert diesen Angriff trocken. Aktive Wirtschaftspolitik heiße für ihn nicht, "verantwortungslose Abenteuer auf dem Rücken der Steuerzahler zu finanzieren". Er handle nicht wie andere nach dem Motto, "wo ich gerade bin, lasse ich die Steuertaler regnen".