Der Wettbewerb in den Geschäftsfeldern, die Brose besetzt - unter anderem Tür- und Sitzsysteme sowie Elektromotoren - "wird immer härter", so Ulrich Schrickel laut Pressemitteilung. Gleichzeitig werde die Automobilproduktion Jahre benötigen, um sich von den jüngsten Verwerfungen zu erholen. "Deshalb müssen wir unsere Kostenstrukturen anpassen." Experten gingen davon aus, dass der weltweite Fahrzeugmarkt frühestens 2025 wieder das Niveau von 2017 erreichen wird. "Die Einschnitte sind schmerzlich. Alle Maßnahmen im Rahmen von Future Brose - auch die schwierigen - helfen aber letztlich die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und damit die Zukunft von Brose zu sichern", betont Michael Stoschek, Vorsitzender der Brose-Gesellschafterversammlung.
"Als Familienunternehmen wollen wir unseren Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze bieten, auch an deutschen Standorten. Dafür müssen wir jetzt die Weichen stellen und unsere Effizienz erhöhen - besonders in Deutschland. Das ist umso wichtiger, da alle unsere Wettbewerber den Großteil ihrer Produkte im günstigeren Ausland fertigen", erklärt der Vorsitzende der Brose-Geschäftsführer. Um dauerhaft konkurrenzfähig zu bleiben, baue der Automobilzulieferer deshalb sein internationales Produktionsnetzwerk aus. Genannt werden die Länder China, Mexiko, Tschechien und Serbien.
Das Unternehmen vereinfache und automatisiere im Rahmen des Projekts "Future Brose" die Prozesse in Produktion und Verwaltung, baue Hierarchien ab, ordne Zuständigkeiten neu und fördere die Übernahme von Verantwortung auf jeder Ebene. Die Anpassung der Personalkapazitäten ermögliche laut Ulrich Schrickel "künftig rentables Wachstum. So schaffen wir finanzielle Freiräume für Investitionen in Zukunftstechnologien und neue Geschäftsfelder." Es würden beispielsweise der Fahrzeugzugang und der Innenraum zu "intelligenten Systemen" vernetzt, "die ein neues Fahrerlebnis ermöglichen". In diesem Jahr habe Brose erstmals Serienaufträge für Radarsensoren erhalten. Die Technik wird für den Kollisionsschutz bei selbsttätig öffnenden Seitentüren und zur Gestenerkennung beim berührungslosen Bedienen von Heckklappen eingesetzt. Zudem will Brose vom Trend zu Elektroantrieben bei Zweirädern profitieren.