Länderspiegel Cold Case: Ermittlungen nach Raubmord von Mitwitz dauern an

Der Beginn der Ermittlungen: Spezialisten suchen am Edeka-Markt in Mitwitz im Landkreis Kronach nach Spuren. Quelle: Unbekannt

An diesem Freitag jährt sich die schreckliche Tat zum 14. Mal. Die Ermittler tappen weiter im Dunklen. Noch immer ist unklar, wer den Supermarktbesitzer in seinem Laden umbrachte.

 
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Mitwitz - Am 13. November 2006 wurde der damals 61-jährige Norbert Ottinger in seinem Einkaufsmarkt im oberfränkischen Mitwitz, Landkreis Kronach, von einem bislang Unbekannten getötet. Seit Dezember 2018 arbeiten Spezialisten der Kriminalpolizei Coburg zusammen mit der Staatsanwaltschaft an der Aufklärung des "Cold Case". Trotz der nochmaligen umfangreichen Ermittlungen konnte der Täter bislang noch nicht festgenommen werden.

Seit rund zwei Jahren arbeitet die "EKO Kreisel - Cold-Case" erneut an dem Tötungsdelikt und die Ermittler haben dabei nichts unversucht gelassen. Die Beamten veranlassten beim Bayerischen Landeskriminalamt und der Rechtsmedizin Nachuntersuchungen verschiedener, damals gesicherter und zwischenzeitlich von ihnen priorisierter Spuren.

Da sich insbesondere im Bereich der molekulargenetischen Spuren (DNA) im Laufe der Jahre die technischen Möglichkeiten und die wissenschaftlichen Erkenntnisse weiterentwickelt haben, erhofften sich die Kripobeamten insbesondere durch deren Auswertung neue Ermittlungsansätze. Tatsächlich ist es gelungen ein vollständiges DNA-Muster des mutmaßlichen Täters aus dem Spurenaufkommen herauszufiltern, mit dem es den Ermittlern möglich war, zielgerichtet im In- und Ausland nach dieser Person zu fahnden.

Des Weiteren ist es mit der vorliegenden humanbiologischen Spur möglich, weitere Analysen durchzuführen und somit beispielsweise anhand der mitochondrialen DNA Verwandtschaftsverhältnissen zwischen dem Täter und anderen Personen festzustellen. v

Bei ihrer umfassenden Arbeit fokussierten sich die Kriminalbeamten jedoch nicht nur auf einen Täter aus dem näheren Umfeld des Opfers. Auch eine Herkunft insbesondere aus dem osteuropäischen Ausland können sie aufgrund einzelner gewonnener Erkenntnisse nicht ausschließen. Daher veranlassten die Ermittler die Übersetzung eines Presseaufrufes ins Russische, Litauische und Tschechische.

Im Oktober 2019 wurde der Mordfall in der Sendereihe "Aktenzeichen XY ungelöst" gezeigt. In den Jahren zuvor war das Verbrechen bereits in der Sendung "Kripo Live" dargestellt worden.

Seit Gründung der "EKO Kreisel - Cold Case" stießen die Beamten im Rahmen der Ermittlungen internationale Recherchen in 51 Ländern an, bearbeiteten zusätzlich 763 Tatortspuren, entnahmen von weiteren 135 Personen DNA-Proben und unterzogen 161 Todesermittlungsverfahren einer nochmaligen Überprüfung.

Die Ermittler sind hartnäckig: Auch weiterhin wird allen Hinweisen nachgegangen, die in Bezug zu dem Verbrechen stehen könnten, um daraus neue Ermittlungsansätze zur Aufklärung der Tat zu gewinnen. Die Kriminalbeamten bitten deshalb auch weiterhin um Mithilfe bei diesem Fall. Die Belohnung für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, beträgt 10 000 Euro. red

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