Länderspiegel Darknet-Drogenshop „Lenas Bioladen" ausgehoben

Beamte der Zentralstelle Cybercrime Bayern und der Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben Oberfranken (KPI/Z) haben fast zwei Jahre ermittelt. Nun haben sie die mutmaßlichen Betreiber des Darknet-Drogenshops „Lenas Bioladen“ festgenommen. Der Gesamtumsatz könnte im Millionenbereich liegen.

 
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Bamberg/Bayreuth - Auch im berüchtigten "Darknet" ist der Zusatz "Bio" ein schlagkräftiges Werbeargument. Darauf deutet der jüngste Fahndungserfolg der bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg angesiedelten Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) hin. Zusammen mit den IT-Experten der in Bayreuth ansässigen in Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben Oberfranken (KPI/Z) hoben die Staatsanwälte jetzt "Lenas Bioladen" aus. In diesem Shop konnten Kunden aus Deutschland und dem Ausland Cannabis-Produkte aller Art ordern, die ihnen dann diskret mit der Post zugestellt wurden. Allein zwischen dem Juni 2018 und dem März 2020 sollen vier Kilogramm Marihuana geliefert worden sein - unter Handelsnamen wie "Lenas Chees" und " Lenas Hawaiian Snow".

Als Betreiber von "Lenas Bioladen" wurden zwei 42 und 31-jährige Männer aus Schwaben ermittelt. Sie sitzen seit wenigen Tagen in Untersuchungshaft. Gegen sie wurde seit dem Oktober 2018 ermittelt, als die Cybercrime-Experten der KPI/Z in Bayreuth zum ersten Mal auf sie aufmerksam wurden. Die Auswertung der Spuren führte zunächst nach Neu-Ulm, von wo aus die Shopbetreiber nach Ermittlungen der Polizei Tausende von Briefen mit der heißen Ware verschickt hatten.

Nach wochenlangen Ermittlungen vor Ort schlugen die Beamten der Kripo am 21. Juli zu: Die Wohnungen beider Verdächtiger wurden durchsucht. Dabei wurden verschiedenste Beweismittel sichergestellt, darunter Verpackungsmaterial, Mobiltelefone, Computer und Speichermedien. Zur Abschöpfung der illegalen Gewinne wurden Bargeld und Beträge in der Internet-Währung Bitcoin sichergestellt. Zudem gibt es laut ZCB Anhaltspunkte für weitere Transaktionen in fünfstelliger Zahl mit einem Gesamtumsatz im Millionenbereich. Die Ermittlungen gehen daher weiter.

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