Beim Erfolg einer öffentlichen Fahndung ist die Bandbreite groß: Die Spanne liegt zwischen wenigen Stunden und reicht bis hin zu mehrjährigen ergebnislosen Suchen, wie das BKA berichtet. Statistiken gebe es nicht. Die Ermittler verweisen auf eine Erhebung des ZDF zum 50-jährigen Bestehen der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY... ungelöst", als eine Aufklärungsquote von rund 40 Prozent ermittelt worden sei.
Öffentlichkeitsfahndungen können der Polizei nach den Erfahrungen des BKA auf ganz unterschiedliche Art und Weise helfen: Mal kommt ein wichtiger Hinweis von Zeugen, mal provozieren sie beim Straftäter einen Fehler - und manchmal stellen sich die Gesuchten auch selbst, weil der Druck zu stark wird.
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg sei auch die Empathie, die durch den Aufruf erzeugt wird. Das Mitgefühl der Menschen mit den Opfern ist beispielsweise dann besonders groß, wenn Kinder sexuell missbraucht wurden. "Daher wird ein großes mediales Interesse erzeugt und die Vervielfältigung der Fahndung erhöht sich um ein Vielfaches", teilt das BKA mit. Seit 2017 seien nach Missbrauchsfällen dreimal mit Öffentlichkeitsfahndungen die mutmaßlichen Täter gesucht worden. In jedem dieser Fälle wurde binnen 24 Stunden ein Verdächtiger ermittelt.
Lange zurückliegende Taten können manchmal mit Hilfe der Bevölkerung noch geklärt werden, so die Erfahrungen des BKA. Nicht nur im Fall "Adelina" bleiben daher Aufrufe teils viele Jahre bestehen. Die Suche nach dem wegen fünffachen Mordes gesuchten Norman Volker Franz - ein Fall aus den 90er-Jahren - wurde sogar im Februar 2018 mit einer neuen Stimmensequenz aktualisiert. dpa
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