Seehofer gibt sich nach der CSU-Vorstandssitzung derweil einmal mehr überaus aufgeräumt, souverän und mit sich selbst im Reinen. Er will am 13. März seine letzte Kabinettssitzung leiten und sich bis dahin von allen Mitarbeitern ordentlich verabschieden. Eine Woche möge man ihm dafür schon zugestehen, "früher hat das schon mal neun Monate gedauert", erinnert Seehofer spitz an den langen Abschied seines Vorvorgängers Edmund Stoiber. Markus Söders Wahl wird er trotz Ministeramt in Berlin noch als Landtagsabgeordneter verfolgen. Sein Mandat werde er erst im April zurückgeben, da Stamm eine offizielle Verabschiedung für ihn plane.
In den personellen Wechselspielen in München und Berlin sieht Seehofer eine "Zäsur für die CSU". Zum einen sei man künftig auf Bundesebene in den wichtigen "Investitionsministerien" Innen, Verkehr und Verteidigung sowie im Bundeskanzleramt vertreten, zum anderen nehme die Übergabe an eine neue Politikergeneration Gestalt an. Das gilt auch für den neuen Generalsekretär Markus Blume, der wohl zudem einen neuen Politikstil mitbringen wird. Blume, der das neue CSU-Grundsatzprogramm ausgearbeitet hat, kann zwar hart diskutieren, ist aber kein Polterer und Wadlbeißer wie sein Vorgänger Scheuer.
Nachdem Seehofer die Vorzüge aller Berufenen ausführlich gewürdigt hat, mustert er die neben ihm Aufgereihten noch einmal mit stolzem Blick und sieht, dass es gut ist. "Sie sehen mich zufrieden und erfreut", bilanziert er. Auch ohne das höchste Staatsamt in München hält der Chef die Fäden in der CSU weiter fest in der Hand.