Länderspiegel Durchbruch beim Lärmschutz

Durchbruch beim Lärmschutz Quelle: Unbekannt

Gute Nachrichten für die Anlieger der Bahnlinie Regensburg-Hof. Sie haben ein Recht auf Ruhe. Die Zusage stammt von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.

 
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Neustadt an der Waldnaab - Dass Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt nicht mit leeren Händen zu den eingeladenen Kommunalpolitikern aus Ostbayern kommen würde, zeichnete sich bereits im Vorfeld ab. Die Deutlichkeit überrascht dennoch.

Der CSU-Politiker erteilt dem Eisenbahn-Bundesamt die juristische Vorgabe, dass die Elektrifizierung des sogenannten "Ostkorridors Süd" einen "wesentlichen baulichen Eingriff" darstellt - und die alleinige Ursache dafür ist, dass das Verkehrsaufkommen massiv zunimmt: von derzeit sechs auf künftig 40 bis 58 Güterzuge am Tag. Von dieser "verkehrslenkenden Verlagerung" des Schienenverkehrs sollen in Zukunft vor allem der mitteldeutsche Ballungsraum Halle-Leipzig sowie die Ostsee-Häfen mit der Anbindung bis hinunter nach Passau profitieren. Der Lärmschutz, so die Zusage des Bundesverkehrsministers, fließt bereits in die nun anstehende Planfeststellung ein.

Der Weidener Bundestagsabgeordnete Albert Rupprecht (CSU) dankte dem "lieben Alexander" für diesen "großartigen Tag": "Weihnachten findet mitten im Sommer statt." Die Elektrifizierung führe zu einer substanziellen Verbesserung der Bahnlinie und begründe damit den Lärmschutz. Diese "juristische Vorgabe" durch den Bundesverkehrsminister unterstrich auch der Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Friedrich (CSU). Auf Nachfrage unserer Zeitung wollte sich Dobrindt aber weder zu einem Zeit-Horizont für die Realisierung noch zu die möglichen Kosten für den Lärmschutz ("der wird bezahlt") äußern.

Noch eine gute Nachricht für Ostbayern: Beim 1. Bayerisch-Tschechischen Bahngipfel in Furth im Wald verkündete Dobrindt, dass der Ausbau der Bahnstrecke von München nach Prag in den "vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes" gehoben werden soll. Ziel des Projektes ist es, die Fahrzeit von bisher sechs Stunden auf gut vier Stunden zu verkürzen. Die Kosten betragen bei 2 bis 2,5 Milliarden Euro. "Baubeginn soll bis 2030 sein", sagte Minister Dobrindt. Der Freistaat will dafür in Vorleistung gehen. Schon zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember soll zwischen den Touristenhochburgen München und Prag alle zwei Stunden ein Zug fahren.

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