Erlangen (dpa/lby) - Mit Kritik am Tag der Franken hat der Erlanger Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) für Protest gesorgt. Der fränkische Rathauschef hatte ein moderneres Konzept und einen besonderen inhaltlichen Schwerpunkt gefordert. "Wir wollen, dass es nicht nur Bierfest und Umzug ist, sondern auch einen inhaltlichen Schwerpunkt setzen", sagte Janik laut Medienberichten und: "Ich bräuchte ihn nicht" - den Tag der Franken. Der Festtag soll im Juli in der Hugenottenstadt ausgerichtet werden.

Kritik kam prompt vom Vorsitzenden der CSU-Bezirkstagsfraktion, Peter Daniel Forster. "Andere Städte und Kommunen würden sich die Finger danach ablecken", schrieb er auf seiner Facebook-Seite. Der "Newcomer aus Erlangen" trete hier sehr großspurig auf und beleidige die erfahrenen Organisatoren aus dem Kulturreferat des Bezirks. Man müsse nun überlegen, ob der Tag nicht doch in einer anderen Stadt ausgerichtet werden solle.

Auch die Vorsitzende des Kulturausschusses im Erlanger Stadtrat, Birgitt Aßmus (CSU), zeigte sich irritiert über Janiks Äußerungen. Der Oberbürgermeister habe sich wohl mit dem Tag der Franken noch nicht richtig beschäftigt, sagte sie am Donnerstag. "Das ist nicht nur Folklore, sondern hat immer ein Thema." In diesem Jahr lautet das Motto "Fremde in Franken". "Das sehen wir als große Chance."

Am Mittwoch stellte die Kulturreferentin des Bezirks, Andrea Kluxen, das Konzept dem Kulturausschuss vor. Nach einer emotionalen Debatte, an der auch Janik teilgenommen habe, habe sich der Ausschuss dann für das Konzept ausgesprochen und dafür, dass der Tag wie geplant am ersten Juli-Wochenende in Erlangen stattfindet. "So wie wir es hier in Erlangen machen, trägt er es mit", sagte Aßmus mit Blick auf das Stadtoberhaupt.


Franken begeht den Festtag seit 2006 jährlich. Ausgerichtet wird er abwechselnd von den drei fränkischen Regierungsbezirken. Sie erinnern damit an die Gründung des fränkischen Reichskreises.