Oberfranken/Sonnefeld Familien leben besonders gern in der Region Oberfranken

Christoph Scheppe

Eine repräsentative Umfrage bescheinigt dem Bezirk ein positives Image. Sowohl Einheimische als auch Auswärtige finden viele gute Seiten. Nachholbedarf hat vor allem der ÖPNV.

 
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Wo Licht ist, ist auch Schatten: Grundsätzlich genießt Oberfranken bei Bewohnern und Auswärtigen ein gutes Image, doch in einigen Bereichen besteht Handlungsbedarf. Das ist Quintessenz einer repräsentativen Umfrage, die das Institut für Demoskopie (IfD) Allensbach im Auftrag des Demographie-Kompetenzzentrums Oberfranken durchgeführt und analysiert hat. Befragt wurden zwischen Februar und Mai rund 1000 Menschen ab 16 Jahren, mehr als die Hälfte davon außerhalb Oberfrankens. "Familien mit Kindern beurteilen die Lebensqualität in Oberfranken auffallend positiv", sagte Dr. Thomas Petersen, der als Vertreter des IfD Allensbach am Donnerstag die Ergebnisse in Sonnefeld vorstellte. Zudem seien Lokalpatriotismus und soziales Engagement überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Auch die Infrastruktur bekomme gute Noten.

Weniger zufrieden sind die Befragten hingegen mit dem ÖPNV. Der Rückstand gegenüber dem übrigen Bayern und den angrenzenden Gebieten in Thüringen und Sachsen sei deutlich, attestierte Petersen akuten Handlungsbedarf beim Nahverkehr. Gleiches gelte für die ärztliche Versorgung. Beides sei jedoch keine spezifische Schwäche Oberfrankens, sondern typisch für ländliche Regionen.

Der Umfrage zufolge gibt Oberfranken nach außen ein sehr gutes Bild ab, das allerdings überwiegend von traditionellen Elementen und touristischen Qualitäten wie gutem Essen und Gemütlichkeit geprägt ist. Petersen: "Punkte wie Innovationspotenzial, wirtschaftliche Perspektiven und niedrige Lebenshaltungskosten werden außerhalb der Region deutlich weniger stark mit Oberfranken in Verbindung gebracht." Dies ist auch beim Bier der Fall. Anders als München habe es der nördlichste Bezirk im Freistaat versäumt, seine Biertradition zu einem weltweit bekannten Markenzeichen zu machen. Deshalb müsse besonders außerhalb Bayerns die Werbung für das "Bierland Oberfranken" forciert werden, empfiehlt das IfD Allensbach.

Melanie Huml, Vorsitzende von Oberfranken Offensiv, sagte über die Ergebnisse der Umfrage: "Oberfranken, das ist Lebensqualität. Vor allem Familien mit Kindern schätzen das. Ich freue mich, dass die Mehrheit von einer Verbesserung der Lebensqualität in den vergangenen zehn Jahren spricht."

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