Zu Gast in Veitshöchheim war auch der evangelische Landesbischof und Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland Heinrich Bedford-Strohm. Er lobte die Sendung des BR "bis auf wenige Ausnahmen" auf seiner Facebook-Seite, kritisierte aber zugleich: "Die Sätze über Emmanuel und Brigitte Macron waren voll daneben."
Als "Tiefpunkt der Kultsendung" bezeichnete die "Mainpost" den Auftritt der "Altneihauser Feierwehrkapell'n". Auch in den sozialen Medien ging es heiß her: "Es war niveau- und würdelos", die Kapelle habe "die Regeln des Anstands auf gröbste Art und Weise verletzt", kommentierten Nutzer auf der Facebook-Seite der "Feierwehrkapell'n".
Dort gab es neben all der Kritik aber auch Lob: "Mutig, mutig, Herr Kommandant, aber mir hat es gefallen." Im Gästebuch auf der Internetseite der Gruppe heißt es: "Ihr Beitrag über die Macrons war grenzwertig, aber im Fasching muss man so was abkönnen. Weiter so! Political correctness ist im Fasching völlig unangebracht!"
Der Kulturwissenschaftler Gunther Hirschfelder sieht das anders. Die "Feierwehrkapell'n" habe eindeutig eine Grenze überschritten. Witze im Karneval sollten und dürften durchaus derb sein, sagt der Professor für vergleichende Kulturwissenschaften von der Universität Regensburg. Aber: "Der Sinn des Karnevals besteht in seiner politischen Diktion darin, auf politische Missstände hinzuweisen und nicht Menschen in ihrer persönlichen Lebenssituation zu diffamieren."
Der BR, der die Sendung seit mehr als 30 Jahren live überträgt, kündigte an, dass sich die zuständige Redaktion im kommenden Jahr noch genauer mit dem Fastnacht-Verband und den Künstlern im Vorfeld abstimmen werde. Falls es zu Irritationen bei den Zuschauern gekommen sei, bedauere man dies ausdrücklich.
Die "Feierwehrkapell'n" selbst hat sich zu der Debatte weder auf ihrer eigenen Internetseite noch auf Facebook geäußert. Norbert Neugirg war am Montag nicht zu erreichen. Thomas Kießling, ein Mitglied der "Feierwehrkapell'n", wollte sich am Telefon gegenüber unserer Zeitung nicht zum Thema äußern.
Lesen Sie dazu den Kommentar von Thomas Scharnagl >>>