Länderspiegel Immer weniger Apotheken in Oberfranken

scha, Nikolaus Nützel

Um knapp zwölf Prozent ist die Zahl der Apotheken innerhalb von zehn Jahren gesunken. Eines der Probleme der Branche ist der Fachkräftemangel.

 
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Hof/Coburg/Bayreuth - Die Zahl der Apotheken in Bayern ist im vergangenen Jahrzehnt spürbar gesunken. Nach Daten des Bayerischen Apothekerverbandes (BAV) gab es Anfang 2009 mit 3447 Apotheken einen Höchststand. Danach ist die Zahl von Jahr zu Jahr immer weiter geschrumpft, auf zuletzt 3073. Das bedeutet eine Abnahme um 10,8 Prozent.

Ganz ähnlich sieht die Entwicklung in der Region aus: In Oberfranken gab es zum 3. Januar 2020 exakt 297 Apotheken, das sind 40 weniger (minus 11,8 Prozent) als zehn Jahre zuvor. In Unterfranken nahm die Zahl der Apotheken um 8,3 Prozent auf 330 ab, in der Oberpfalz ebenfalls um 8,3 Prozent auf 268. Auch auf Bundesebene ist die Zahl der Apotheken etwa im gleichen Tempo gesunken.

"Die Entwicklung verläuft in allen Regionen ähnlich", sagt Thomas Metz vom Bayerischen Apothekerverband auf Anfrage unserer Zeitung. "Das betrifft die Stadt München genauso wie die ländlichen Gebiete zum Beispiel in Oberfranken."

Es gibt offensichtlich nicht den einen großen Grund, auf den die Entwicklung zurückzuführen ist. Aber so manche Gesetzesänderungen der vergangenen Jahre haben Metz zufolge zum Teil massive finanzielle Einbußen für viele Apotheken mit sich gebracht. Das erschwere die Suche nach Nachfolgern. Auch beim pharmazeutischen Fachpersonal gebe es immer größere Nachwuchsprobleme. "Der Personalmangel macht den Apothekern wirklich das Leben schwer", sagt Metz. Viele Apotheker hätten zudem Sorge, dass die Konkurrenz durch ausländische Versandapotheken immer schärfer werde.

Deutschland liegt nach Berechnungen des Apotheker-Dachverbandes ABDA bei der Apothekendichte mit 23 Apotheken je 100 000 Einwohner im Vergleich zu anderen Ländern der Europäischen Union im unteren Mittelfeld. In Griechenland liegt die Apothekendichte danach mit 88 Apotheken je 100 000 Einwohner deutlich höher. Dänemark kommt mit acht Apotheken je 100 000 Einwohner auf eine geringere Apothekendichte als Deutschland, ebenso wie die Niederlande mit zwölf Apotheken je 100 000 Einwohner.

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