Bayreuth In Hochfranken steigt die Kriminalität leicht an

Manfred Scherer

Oberfranken bleibt einer der sichersten Regierungsbezirke. Die Polizei verweist auf eine Aufklärungsquote von 70 Prozent - die beste in Bayern.

 
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Bayreuth - Im Jahr 2018 stieg die Anzahl der statistisch erfassten Straftaten stark an: Von 49 028 im Jahr 2017 auf 54 910 im vergangenen Jahr. Das geht aus der am Montag veröffentlichten Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums für das Jahr 2018 hervor. Dennoch hat der oberfränkische Polizeipräsident Alfons Schieder Grund zur "Zufriedenheit". Die absoluten Zahlen stellen nämlich ein "unzulässiges Zerrbild" dar, weil sie ausländerrechtliche Verstöße beinhalten, die nur Zuwanderer begehen können, also Passvergehen, illegale Einreise oder Vergehen gegen das Aufenthaltsgesetz. Die Belastung der Bürger Oberfrankens lag im Jahr 2017 bei 47 796 Straftaten, im Jahr 2018 bei 47 689. Sieben von zehn Straftaten klärten die Polizisten im vergangenen Jahr auf, die exakte Aufklärungsquote von 70,9 Prozent ist laut Schieder die höchste in Bayern - und das schon seit Jahren.

Für die Bereiche Bamberg, Bayreuth und Coburg weist die Statistik einen Rückgang der Straftaten aus. In Hof gab es einen Anstieg: 3753 Straftaten, 183 Fälle oder 5,1 Prozent mehr als 2017. In der Grenzregion, also in den Landkreisen Wunsiedel und Hof und in der Stadt Hof, lag die Gesamtzahl der Straftaten bei 12 127, das sind 153 Fälle mehr. Das liegt laut dem Leitenden Kriminaldirektor Harald Osel vorwiegend daran, dass die oberfränkischen Grenzpolizeieinheiten im "Ersten Fahndungsschleier" auf der Straße stetige Erfolge erzielen - bei vorwiegend durchreisenden Tätern.

Die Wohnungseinbruchsdiebstähle gingen nach steigenden Fallzahlen in den vergangenen Jahren erstmals zurück: In der 2018er Statistik stehen "nur" noch 315 derartige Fälle. Das bedeutet einen Rückgang um 102 Fälle oder 24,5 Prozent weniger. Die Gewaltkriminalität stieg um 5,2 Prozent auf 1751 Taten an, den Hauptanteil machen hier gefährliche und schwere Körperverletzungen aus.

Deutliche Zunahmen verzeichnet die Statistik in den Fällen des sogenannten Callcenter-Betruges und hier machte sich im Jahr 2018 vor allem ein Phänomen bemerkbar: der Betrug durch falsche Polizeibeamte. Von 892 bekannt gewordenen Anrufen waren 17 "erfolgreich", insgesamt nahmen die falschen Polizisten eine halbe Million Euro ein, was in etwa die Hälfte des Gesamtschadens beim Callcenter-Betrug ausmacht. Die andere Hälfte wurde durch die Enkeltrick-Masche ergaunert. Bayern

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