München – Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml (CSU) plant ein Maßnahmenpaket zur Sicherstellung der stationären und ambulanten Ärzteversorgung in den ländlichen Räumen. Kernpunkte sind die Aufwertung der Allgemeinmedizin in der Ärzteausbildung, bessere Rahmenbedingungen für Ärztinnen in der Familienphase und die staatliche Übernahme von Teilen der Ausbildungskosten für Nachwuchsmediziner, die sich für eine gewisse Zeit zur Niederlassung im ländlichen Raum verpflichten.

Momentan gibt es in den ländlichen Regionen des Freistaats noch genug Ärzte. In Oberfranken zum Beispiel liegt der Versorgungsgrad mit Hausärzten in allen Landkreisen bei über 100 Prozent. Allerdings ist fast ein Fünftel der Mediziner älter als 60 Jahre, bei steigender Tendenz. Zudem lässt die Niederlassungswilligkeit bei jungen Ärzten nach. Bei einer Gesamtausbildungsdauer von zehn bis zwölf Jahren müssten für angehende Ärzte bereits jetzt an den Universitäten Anreize für eine Tätigkeit in den Räumen geschaffen werden, in denen eine Unterversorgung drohe, erklärte Huml im Gespräch mit unserer Zeitung. Dabei dürfe nicht nur auf den Landkreisdurchschnitt geschaut werden, sondern es müsse um eine flächendeckende Versorgung auch auf den Dörfern gehen, um Patienten strapaziöse Anfahrten zum Hausarzt in der nächsten Stadt zu ersparen.