Nach dem großen Corona-Ausbruch beim Branchenriesen Tönnies geraten das Unternehmen und die ganze Schlachtindustrie immer stärker unter Druck. In der Region um Gütersloh rückt ein Lockdown in greifbare Nähe. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) brachte am Montag angesichts der Masseninfektionen im Fleischwerk von Tönnies in Westfalen eine mögliche Haftung für Schäden auch im Umkreis ins Gespräch. Heil sagte in der ARD mit Blick auf den Fall Tönnies: "Ich glaube, dass wir prüfen müssen, welche zivilrechtlichen Haftungsmöglichkeiten es gibt in diesem Bereich." Es entstünden erhebliche Kosten für Gesundheitsbehandlungen, "aber auch für das, was da in der Region los ist". Er erwarte von dem Unternehmen, "dass alles getan wird, um den Schaden zu begrenzen, um tatsächlich auch einzustehen für das, was da angerichtet wurde". Als Konsequenz bereits aus früheren Corona-Ausbrüchen in der Branche hatte das Kabinett Ende Mai Neuregelungen beschlossen. Kernpunkt ist ein Verbot von Werkverträgen. Das Schlachten und Verarbeiten von Fleisch soll ab 1. Januar 2021 nur noch mit Arbeitern des eigenen Betriebes zulässig sein. dpa