Schweinfurt - Ein 45-Jähriger ist am Freitagabend in Schweinfurt auf offener Straße durch einen Messerstich lebensgefährlich verletzt worden. Drei Männer flüchteten anschließend in einem Pkw. Im Rahmen der Fahndung nahmen Polizeibeamte zwei Brüder in Bad Neustadt an der Saale fest. Der 37-jährige Schwager war zunächst noch flüchtig. Bei der Tat ging es offenbar um einige hundert Euro Schulden, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Der Zustand des Opfers ist nach einer Notoperation stabil.
Gegen 20.15 Uhr war eine erste Mitteilung bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken eingegangen, wobei zunächst die Rede von einer Körperverletzung in der Luitpoldstraße war. Unmittelbar danach teilte ein weiterer Anrufer mit, dass es offenbar zu einer Messerstecherei gekommen war. Kurze Zeit später trafen Polizei und Rettungsdienst am Ort des Geschehens ein. Der Geschädigte befand sich in seiner Wohnung, in die er sich trotz seiner schweren Verletzung zurückgezogen hatte. Der 45-Jährige, der eine Stichverletzung im Rücken hatte, konnte vor seinem Abtransport ins Krankenhaus noch wichtige Hinweise zum Tatablauf und auch zu einem möglichen Täter geben.
Sofort wurde eine Großfahndung nach dem Pkw ausgelöst, mit dem die Tatverdächtigen nach Zeugenaussagen weggefahren waren. Streifenbesatzungen nahmen noch am Abend zwei Brüder im Alter von 27 und 31 Jahren fest. Bei dem Älteren stellten die Beamten ein Klappmesser sicher. Ob es sich dabei um das Tatwerkzeug handelt, müssen weitere Untersuchungen klären.
Der 37-jährige Schwager aus dem Landkreis Fulda, der bei den Brüdern zu Besuch war und der im dringenden Verdacht steht, an der Tat in Schweinfurt beteiligt gewesen zu sein, ist spurlos verschwunden. Nach ihm wird weiterhin gefahndet.
Im Laufe des Freitagabend hatten sich die Erkenntnisse verdichtet, dass es um einige hundert Euro Schulden bei der Tat ging, in deren Verlauf letztendlich auch ein Messer zum Einsatz kam. Mittlerweile gibt es Hinweise darauf, dass sich in dem Fluchtfahrzeug neben den drei Tatverdächtigen noch weitere Personen befanden.
Die Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdelikts hat das zuständige Fachkommissariat der Kripo Schweinfurt in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Schweinfurt übernommen. Die beiden Festgenommenen wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft am Samstagvormittag dem Ermittlungsrichter zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt. Dabei erging gegen den 31-Jährigen Haftbefehl; er steht im dringenden Verdacht, mit dem Messer zugestochen zu haben. Sein vier Jahre jüngerer Bruder kam wieder auf freien Fuß. Gegen ihn und seinen noch flüchtigen Schwager wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.