Unmittelbar nach Bekanntwerden des schrecklichen Verbrechens bekam die Familie des Opfers Hass-Mails und sogar Morddrohungen mit fremdenfeindlichem Hintergrund. Sophias Bruder, der als Grünen-Politiker für den Bamberger Bezirkstag kandidiert, hatte in einem Brief an die Medien deutlich gemacht, dass die Nationalität des möglichen Täters nichts mit der Tat zu tun habe und geschrieben: "Sophia würde unter keinen Umständen wollen, dass auf ihre Kosten rassistische Hetze betrieben wird."
Bei einer Trauerfeier für die Angehörigen und Freunde in der Amberger Paulanerkirche, wo der Vater der Verstorbenen als Pfarrer tätig war, stellte Landesbischof Bedford-Strohm Anfang August nicht nur deren Menschlichkeit und ihren Einsatz für Flüchtlinge heraus. Er ging auch auf die Hass-Mails aus den Kreisen Rechter ein: "Es ist schwer, diesen Hass auszuhalten. Es ist schwer zu verstehen, wie Menschen in einer solchen Situation ohne jede Rücksicht auf die trauernden Angehörigen zu solchem Hass fähig sind."
Gleichzeitig erreichten die Familie auch viele Reaktionen, die von Mitgefühl und Fürsprache geprägt waren. Zu ihnen gehörte ein Essay, den die Bambergerin Nora Gomringer für die "Welt" verfasste. In Hinblick auf Sophia und ihre Angehörigen schrieb die Lyrikerin: "Die junge Frau, deren Name Weisheit bedeutete, hat eine Familie um sich, die in den Krater eines erloschenen Lebens blickt und daraus allen Ernstes und mit viel Würde neues Leben aus der Asche holt." Und weiter: "Hier machen Leute Ernst mit dem letzten Willen einer Frau, der nie geäußert, deren Leben jedoch Zeugnis war: Liebe, flüstert die Weisheit."