Aus der Region Großbrand in Entsorgungsbetrieb: 2700 Kubikmeter Müll in Flammen

Von Cathrin Nicolai

Die Polizei geht von Selbstentzündung nach einer chemischen Reaktion von Müll aus. Verletzt wurde niemand, aber die Feuerwehr hatte schwer zu kämpfen.

 
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Föritz - Auf einem Recyclinghof in dem zu Föritztal (Kreis Sonneberg) gehörenden Ortsteil Heubisch hat es in der Nacht zum Dienstag lichterloh gebrannt. Wie die Polizei in Saalfeld mitteilte, sind dabei keine Menschen verletzt worden. Demnach habe Müll auf einer Fläche von etwa 20 mal 20 Metern in Flammen gestanden. Der Feuerschein sei schon von weitem zu sehen gewesen. Rund drei Meter hohe Brandschutzwände hätten jedoch ein Übergreifen der Flammen auf andere Ablagestellen verhindert. Die Feuerwehr habe das Feuer bis zum frühen Morgen gelöscht. Als Ursache vermutet die Polizei eine Selbstentzündung, die durch eine chemische Reaktion des gemischten industriellen und Haushaltsmüll hervorgerufen wurde.

„Die Feuerwehren Heubisch, Mupperg, Gefell/Rottmar und Sonneberg sind gegen 0.41 Uhr alarmiert worden“, erzählt Holger Wicklein am Dienstagvormittag. Als Ortsbrandmeister der Gemeinde Föritztal ist auch er informiert worden und macht sich sofort auf den Weg. „Ich habe außerdem auch einige Kameraden aus Lindenberg mitgenommen, die mit dem kompakten ELW 1 mit zum Einsatz fahren“, ergänzt er. Schon von weitem sehen die Feuerwehrleute die dichte Rauchsäule, die über einem Entsorgungsbetrieb in Föritz in den Himmel steigt. „Als wir eintrafen, stand alles in Vollbrand“, sagt Holger Wicklein. 2700 Kubikmeter Müll stehen in einem Bunker in Flammen. Die Löscharbeiten sind alles andere als einfach. Zunächst müssen mit Bagger und Radlader die Müllmengen auseinandergezogen werden. „Nur so sind wir an die Glutnester gekommen“, begründet Holger Wicklein. Ein wahrer Kraftakt für alle. Um die Flammen unter Kontrolle zu bringen, wird auch die Drehleiter der Feuerwehr Sonneberg-Mitte eingesetzt. Enorme Mengen Löschwasser müssen über eine lange Schlauchleitung von einem Löschteich, einem Hydranten und mit Großraum-Tanklöschfahrzeugen an die Einsatzstelle gebracht werden. „Deshalb haben wir auch die Feuerwehr aus Oberlind hinzugezogen“, weiß der Ortsbrandmeister. Sie haben mit ihrem Tanker sozusagen den Pendelverkehr übernommen. Nur so war es möglich, von verschiedenen Stellen aus zu löschen.

Großes Ziel dabei ist es, zu verhindern, dass das Feuer auf den benachbarten Bunker übergreift. „Das haben wir leider nicht ganz geschafft“, bedauert Holger Wicklein. Etwa drei Meter hohe Brandschutzwände verhinderten jedoch ein weiteres Übergreifen der Flammen auf benachbarte Ablagestellen. Die Löscharbeiten dauerten die ganze Nacht an. Gegen 4.30 Uhr galt der Brand als gelöscht.

Warum es immer mal wieder auf dem Recyclinghof brennt, hängt nach Meinung von Holger Wicklein mit den verschiedenen Bestandteilen des Mülls zusammen. „Da braucht nur eins drin zu sein, was zu einer chemischen Reaktion führt und schon ist es passiert“, erklärt er. Eine chemische Reaktion als Ursache bestätigt die Polizei. „Dadurch ist es zur Selbstentzündung von industriellem und Hausmüll gekommen“, heißt es im Polizeireport.

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