Aus der Region Hochzeit als Hotspot: Corona-Lage in Hildburghausen verschärft sich

Eine Laborantin bereitet Corona-Proben für die weitere Analyse vor. Foto: Sven Hoppe/dpa/Symbolbild

Auch der Landkreis Hildburghausen hat jetzt den Inzidenzwert von 50 überschritten.

 
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Hildburghausen - 24 neue Corona-Fälle im Landkreis Hildburghausen in den vergangenen 24 Stunden haben die Inzidenzzahl (Infektionen in den letzten sieben Tagen auf 100000 Einwohner) auf 57,0 schnellen lassen. Das sei der höchste Anstieg an Infektionszahlen im Landkreis Hildburghausen seit Beginn der Corona-Krise. Der kritische Wert von 50 ist damit überschritten. Und damit steht nun auch hierzulande die Corona-Ampel auf Rot.

Als ein Grund kristallisierte sich eine Hochzeitsfeier in Hildburghausen heraus. Mittlerweile sind Abstriche aller Mitfeiernden und des Personals der Feierlokalität gemacht worden, doch noch seien nicht alle Testergebnisse zurück, heißt es aus dem Landratsamt. Doch eines ist sicher: Unter den bisher etwa 60 Testergebnissen seien 26 Positive. 25 stammten aus dem Landkreis Hildburghausen, eine positiv getestete Person kommt aus dem Nachbarlandkreis Sonneberg. Quarantäne war für alle Getesteten angeordnet worden – und inzwischen seien auch Kontaktpersonen der positiv Getesteten in Quarantäne, bestätigt der Verwaltungsleiter des landkreislichen Gesundheitsamts Martin Büttner. Es werde intensiv daran gearbeitet, alle Kontaktpersonen zu identifizieren und zu informieren.

Der Anstieg der Zahlen sei aber ebenfalls im südlichen Bereich des Landkreises – im Römhilder Raum aber auch im Heldburger Unterland – zu erkennen. Hier sei die Verbindung zu anderen Landkreisen, die ebenfalls einen Inzidenzwert von über 50 vorzuweisen haben, erkennbar. Das betreffe Schweinfurt, Coburg aber auch Schmalkalden-Meiningen.

„Der Landkreis Hildburghausen wird alles in seiner Macht stehende tun, um das wirtschaftliche und soziale Leben so weit wie möglich aufrecht zu erhalten. Schließungen von Schulen und Kindertagesstätten müssen unter allen Umständen vermieden werden. Aufgrund der Fallzahlen und auf Grundlage der aktuellen Rechtsverordnung des Landes Thüringen arbeiten wir derzeit an einer Allgemeinverfügung, um einen unkontrollierten Anstieg der Fallzahlen zu verhindern“, so Vizelandrat Dirk Lindner, der seinen Urlaub abgebrochen hatte. Am Montag sei mit den neuen Regelungen für den Landkreis zu rechnen, informiert er weiter. Es werde weitere Einschränkungen bei privaten und öffentlichen Veranstaltungen geben. Zu rechnen sei ebenfalls mit einer Erweiterung der Bestimmungen zum Tragen einer und-Nasen-Bedeckung im öffentlichen Raum. Auch Kontaktbeschränkungen werde es wohl geben.

„Wenn es so weitergeht, weiß ich nicht, wie wir das alles bewältigen sollen“, sagt Landrat Thomas Müller während eines Telefongesprächs mit Freies Wort am Sonntag. Derzeit habe das Gesundheitsamt des Landkreises die Nachverfolgung noch im Griff. Dennoch sei vorsorglich die Bundeswehr um Hilfe gebeten worden. Der Antrag auf Unterstützung sei gestellt.

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